Ukraine-KriegLeverkusen richtet sich auf weitere Flüchtende ein

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Blick in den Flur der Steinbücheler Notunterkunft

Im Sommer hat die Stadt eine neue Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet, die von der Awo betrieben wird.

Die Notunterkünfte im Stadtgebiet sind inzwischen nahezu vollständig belegt. Im Februar sollen weitere Kapazitäten an der Auermühle bereitstehen.   

Der Krieg in der Ukraine dauert an und es kommen ständig weitere Geflüchtete auch in Leverkusen an, die von der Stadtverwaltung untergebracht und versorgt werden müssen. Das sei bisher noch sichergestellt, informierte Sozialdezernent Alexander Lünenbach in der jüngsten Sitzung des Stadtrates. Doch die Kapazitäten der städtischen Gemeinschaftsunterkünfte seien mittlerweile erschöpft und der Zuzug erhöhe sich weiter.

„Wir wissen nicht, was die gezielte Zerstörung von Infrastruktur durch die russischen Angreifer im Winter noch an Fluchtbewegungen auslösen wird“, sagte Lünenbach. Abgesehen von der Anzahl Geflüchteter, die die Stadt nach einem Verteilerschlüssel zugewiesen bekommt, kommen gerade wegen der Nähe zu Köln auch Menschen nach Leverkusen, die auf eigene Faust eine Unterkunft suchten und dann bei der Stadt landeten. Bisher konnte eine Belegung von Sporthallen vermieden werden, jedoch: „Die Lage bleibt angespannt.“

Es trifft Leverkusen dieses Mal nicht unvorbereitet. Die Stadt hat das vor Jahren schon einmal für die Unterbringung Geflüchteter genutzte Gelände des früheren Freibades Auermühle in Schlebusch bereits als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet und stellt dieses nun der Bezirksregierung Köln für eine Nutzung durch das Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung.

Platz für bis zu 500 Personen

Bis zu 500 Personen können dort untergebracht werden. Die Landesunterkunft wird voraussichtlich im Februar den Betrieb aufnehmen und wird vom Land für vier Jahre angemietet. Mit der Betreuung wird das Land voraussichtlich einen Dritten beauftragen. In der Vergangenheit hatten die Malteser die Schlebuscher Einrichtung geleitet. Die Kapazität der Landeseinrichtung wird zur Hälfte auf die städtische Aufnahmeverpflichtung angerechnet, wovon die Stadt sich eine erhebliche Entlastung verspricht.

Ergänzend dazu hat der Stadtrat am vergangenen Montag auch eine Teilanmietung des Sankt Josef Krankenhauses in Wiesdorf beschlossen. Dort sollen - voraussichtlich auf einer ganzen Etage - verletzte und beeinträchtigte Personen aus der Ukraine untergebracht und besonders betreut werden. Dies soll schnellstmöglich geschehen. Die Anmietung soll spätestens Ende 2025 auslaufen. Mit der Betreuung der Bewohner will die Stadt einen externen Dienstleister beauftragen.

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