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Infos online statt auf PapierStadt Leverkusen will Senioren-App bekannter machen

Lesezeit 3 Minuten
Seniorenapp Leverkusen. Seniorenserie

„Gut versorgt in Leverkusen“: In dieser App finden sich wichtige Infos für die älteren Mitbürger und Mitbürgerinnen.

Angebote für Senioren gab es lange im Seniorenwegweiser der Stadt Leverkusen. Seit knapp einem Jahr wurde der von einer App abgelöst.

92 Seiten dick, auf Papier gedruckt oder als PDF im Internet abrufbar: Der Seniorenwegweiser der Stadtverwaltung Leverkusen listet seit dem Jahr 2000 alles Wissenswerte für ältere Menschen auf. Wie man sich ehrenamtlich engagieren kann, findet man ebenso wie Angebote von Begegnungsstätten, Hilfe bei Behördengängen und auch Kapitel zum Thema altersgerechtes Wohnen und Pflege fehlen nicht.

Das gedruckte und aktualisierte Heftchen wird es laut Verwaltung in Zukunft nicht mehr geben: Der Wegweiser wurde Ende des vergangenen Jahres noch ein letztes Mal gedruckt und liegt seit dem aus. „Eine weitere gedruckte Ausgabe wird es – Stand heute – nicht mehr geben, da die nachfolgenden Seniorinnen und Senioren eine immer weiter zunehmende Affinität zu Apps haben und haben werden“, schreibt Stadtsprecherin Heike Fritsch.

Leverkusen: Senioren-App bislang 2000 Mal heruntergeladen

Nachschlagen und sich informieren können Seniorinnen und Senioren seit Sommer in der App „Gut versorgt in … Leverkusen“, die kostenlos in allen jeweiligen App-Stores verfügbar ist. Die Aktualisierungen der App nimmt der Anbieter vor, inhaltliche Aktualisierungen für die Verwaltung pflegen die städtischen Mitarbeitenden ein. Zum Start sei der Aufwand recht hoch gewesen, sagt Fritsch. Mittlerweile erforderten die Aktualisierungen einen wöchentlichen Aufwand von zehn bis 30 Minuten.

Gut versorgt in Leverkusen, Einführung neue App

Bei der Einführung der neuen App: Programmierer Cihan Bagci, Benedikt Scheuß und Petra Jennen von der Awo, Polizist Mario Weidgang, Alexander Lünenbach, Sigrid Jung, Eva-Maria Henßen von der Stadtverwaltung und Thomas Jansen (von links) von der Polizei sind froh über die neue App.

Die App sei bislang etwa 2000-mal heruntergeladen worden (Stand November 2024), teilt die Stadtsprecherin mit. In Leverkusen leben 36.698 Menschen, die Ü-65 sind (Stichtag 30. Oktober 2024). „Auf diese Zielgruppe bezogen, ist das eine Quote von 5,4 Prozent“, rechnet Fritsch vor und zieht ein positives Fazit: Die lokalen Informationsangebote in der App für Seniorinnen und Senioren seien sehr umfangreich und die App sei einfach zu bedienen. Positive Bilanz bislang. Die Bekanntheit der App könnte noch besser werden, räumt sie ein, weitere Aktionen zur Information der Leverkusener Bevölkerung seien geplant.

Auch externe Anbieter wie die Awo können ihre Themen in der App streuen. Wie viele Menschen tatsächlich über die App zur Awo kommen, das könne man schwer einschätzen, räumt Benedikt Scheuß ein. Der Sozialarbeiter ist stellvertretender Leiter der Begegnungsstätte Rheindorf. „Ich habe bisher nur vereinzelt Rückmeldung darüber bekommen, dass wir über die App gefunden wurden.“ Sein Eindruck sei, dass noch nicht ausreichend Menschen von der Existenz der App wissen, um ihr volles Potenzial zu entfalten.

„Wenn die Seniorinnen und Senioren jedoch von der App erfahren und sie austesten, gibt es überwiegend positive Resonanz.  Das gilt vor allem für die Jüngeren unter ihnen, aber auch für ihre Angehörigen, die auf der Suche nach Möglichkeiten sind, für diese Personen gesellschaftliche Aktivitäten zu finden“, hat Scheuß beobachtet. Umso älter die Senioren seien,  umso weniger können sie selbst die App nutzen, beziehungsweise hätten daran ein Interesse.