Immobilie in WiesdorfWer alles ins Leverkusener Gesundheitshaus zieht

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Das Gesundheitshaus am Wiesdorfer Ludwig-Erhard-Platz von hinten

Das Gesundheitshaus Leverkusen am Ludwig-Erhard-Platz füllt sich langsam. Noch wird aber heftig umgebaut.

Nach Jahren des Stillstands füllt sich das Gesundheitshaus am Südrand der City.

Ganz langsam füllt sich das Gesundheitshaus. Viereinhalb Jahre nachdem Winfried Leßmann und Johannes Krämer den Bau für 16 Millionen Euro ersteigert haben, passiert nun im großen Maßstab etwas. Dass es so lange dauerte, liegt nach Angaben des Radiologen und früheren Vorstandschefs des Gesundheitskonzerns Med 360° unter anderem an der komplizierten Genehmigungslage.

Das Haus am Ludwig-Erhard-Platz in Wiesdorf liegt viel zu nah am Chempark, als dass man dort schalten und walten kann, wie man will. Die Seveso-II-Richtlinie setzt enge Grenzen. Und weil Leßmann und Krämer das 2005 eingeweihte Haus innen ziemlich umgekrempelt haben, brauchten sie eine neue Baugenehmigung.  

Der lange Atem zahlt sich nun langsam aus. Der Zuzug kommt vor allem aus Opladen. Weil sich dort am Remigius-Krankenhaus sehr viel ändert, hat zum einen die Fachschule für Physiotherapeuten des Bildungskonzerns SRH Platzbedarf. Sie werde sich nach dem Umzug ins Gesundheitshaus, der für August terminiert ist, außerdem vergrößern, berichtet Schulleiter Sebastian Terjung. Ab November gebe es neben einem Ausbildungs- auch einen Studienkurs für angehende Physiotherapeuten.

Leverkusen: Nierenzentrum zieht zwei Standorte zusammen

Ebenfalls mit den Veränderungen der Krankenhäuser der Solinger K-Plus Gruppe hat ein weiterer Umzug zu tun: Das Nierenzentrum Leverkusen zieht seine bisherigen Standorte im Sankt-Remigius- und dem Sankt-Joseph-Krankenhaus zusammen. Das Wiesdorfer Haus hat der Krankenhaus-Konzern, dem in Haan, Hilden, Solingen und Leverkusen fünf Kliniken gehören, bekanntlich aufgegeben. 

Unter den neuen Mietern ist auch der Paritätische Wohlfahrtsverband. Gut 200 Quadratmeter hat er in der zweiten Etage des Komplexes angemietet, berichtet Geschäftsführer Reiner Mathes. Das sei deutlich mehr als bisher in Opladen am Goetheplatz zur Verfügung stand. Dort unterhält der Verband ein Kontaktbüro für die Pflegeselbsthilfe.

Inzwischen kann der DPWV in Leverkusen auch behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen beraten. Außerdem ist der neue DPWV-Sitz, der im Mai eingeweiht wurde, Domizil des Integrationsvereins „Die Kette“. Auch der Blinden- und Sehbehindertenverein Rhein-Wupper werde bald noch dazu stoßen und neben dem Beratungsbüro auch einen Raum für Treffen bereithalten, ergänzt Mathes. 

Stadtverwaltung Leverkusen braucht immer mehr Platz

Dass Opladen aufgegeben wurde, habe einerseits damit zu tun, dass die Stadtverwaltung den Platz im DPWV-Kontaktbüro selbst benötigte. Außerdem gebe es nach der Corona-Pandemie wieder viel mehr persönliche Beratung – „da brauchten wir ohnehin mehr Platz“. Erst recht, seit die Integrationsberatung dazu gekommen ist. Den Tipp, sich mal das Gesundheitshaus anzuschauen, habe er von der Wirtschaftsförderung Leverkusen bekommen, berichtet Mathes auf Anfrage. 

Die WfL dürfte einiges Interesse daran haben, dass der 2005 mit einigem Pomp eingeweihte Komplex sich so schnell wie möglich füllt. 12.000 Quadratmeter Bürofläche stehen in sehr guter Lage zur Verfügung. Dabei sind Flächen insgesamt derzeit knapp: Große Projekte wie Gernot Paeschkes Montanus-Quartier oder Gerd Essers Büro- und Hotelviertel auf dem Postgelände haben das Planungsstadium noch nicht verlassen.

Wenn Leverkusen sich als eher preiswerter Büro-Standort zwischen Köln und Düsseldorf im Gespräch halten will, müssen vorhandene Ressourcen genutzt werden. Erst recht, weil die Stadtverwaltung immer mehr Platzbedarf hat: Das riesige, vom Bayer-Konzern übernommene Ensemble an der westlichen Hauptstraße zeigt, was von der Administration benötigt wird.    

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