Bahnhof in WiesdorfVor Dezember fahren keine Busse

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Zum Winter-Fahrplanwechsel soll der neue Busbahnhof nun fertig sein – so die vorerst letzte Ansage der Stadtverwaltung.

Zum Winter-Fahrplanwechsel soll der neue Busbahnhof nun fertig sein – so die vorerst letzte Ansage der Stadtverwaltung.

Leverkusen – Der Neubau des Busbahnhofs in Wiesdorf wird immer mehr zur nicht endenden Geschichte. Am Dienstag sah sich Wolfgang Herwig zu einer neuen Zeitansage genötigt. Der Vorstand der Technischen Betriebe Leverkusen, die den Bau verantworten, geht jetzt davon aus, dass es Oktober wird, bis die Anlage fertig ist.

Auf eine Einweihung wird man dann noch warten müssen: Mit der Wupsi sei inzwischen vereinbart, den neuen Busbahnhof erst zum Wechsel auf den Winterfahrplan in Betrieb zu nehmen. Der ist aber erst Anfang Dezember. Sollte also der Zeitplan diesmal wirklich eingehalten werden, liefen Tausende Fahrgäste wochenlang an einem fertigen Busbahnhof vorbei zu Ausweichhaltestellen, von denen einige nicht sehr nah sind.

Das ist den Verantwortlichen aber offenbar lieber als sich die Blöße zu geben, auf den letzten Metern ein weiteres Mal in die Verlängerung gehen zu müssen. Denn ab Donnerstag wird es noch einmal so richtig spannend vor dem Bahnhof Leverkusen-Mitte. Das riesige Stahlgestell, über das am Ende die helle Dachhaut für den Mittelbahnsteig gespannt wird, muss montiert werden.

Ein Ingenieurstraum mit Tücken

Diese Arbeit hat es in sich: TBL-Bauleiter Hans Mosblech referierte am Dienstag auf der Baustelle eine Dreiviertelstunde über die Finessen der einzigartigen Konstruktion. Und hatte damit noch gar nicht alles gesagt. Faszinierend, aber kompliziert. Ein Ingenieurstraum, dessen Verwirklichung den Handwerkern alles abverlangt. Vor allem den Schweißern, „von denen wir lieber ein paar mehr auf der Baustelle hätten“, so Herwig.

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„Das Dach ist eher das Sorgenkind“, ist denn auch die Beurteilung des TBL-Chefs. Von insgesamt 250 Tonnen Stahl seien bis jetzt nur 100 verbaut. Das sind die Stützen, deren Aufbau nicht so kompliziert erscheint, verglichen mit dem, was noch kommt. In luftiger Höhe werden lange, gebogene Spanten verschweißt.

Zwei Gewerke gleichzeitig

Die Toleranzen bewegen sich im Millimeter-Bereich. Um das alles zusammenzubringen, braucht man vier Monate – „wenn alles super läuft“, schränkte Herwig ein. Seine Hand will er nicht dafür ins Feuer legen, dass die Schweißerei nach Plan geht.

Ab Ende August könnte dann die Dachmembran aufgezogen werden – Lkw-Plane in etwas besserer Ausführung übrigens. Gleichzeitig soll am Boden gearbeitet, der Mittel-Bussteig komplettiert und ausgebaut werden. Eigentlich war geplant, das nacheinander zu machen. Aber dafür ist jetzt keine Zeit mehr.

Ab Freitag wird der Anschluss gemacht

Der neue Kreisverkehr, mit dem der Busbahnhof an die Rathenaustraße angeschlossen ist, muss noch einmal angefasst werden. Bis zum Monatsende gibt es daher immer wieder Fahrbahnsperrungen, kündigt die Stadtverwaltung an.

Ab kommenden Freitag wird von 14 Uhr an und über das Wochenende die nördliche Seite des Kreisels Rathenaustraße gesperrt, um die Fahrbahndecke zu erneuern. Damit ist die Rathenaustraße einspurig befahrbar und wird zur Einbahnstraße. In Richtung Wiesdorf werden Autofahrer am Konrad-Adenauer-Platz nach rechts über Bismarck- und die Hardenbergstraße zum Europaring umgeleitet. Das soll bis Montag, 5 Uhr, gelten.

Eine Woche später soll der südliche Teil des Kreisels erneuert werden. Das dauert bis Montag, 27. Mai. Dann wird die Einbahn nicht umgedreht, aber zur Heinrich-von-Stephan-Straße geht es nur über die Manforter Straße. Anschließend wird die Fahrbahn auf dem Busbahnhof bis zum Bahnhofsgebäude saniert. (tk)

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