Das Fraunhofer-Institut hat die Rechenmethode zertifiziert. Nun wird sie erweitert.
Grüner StahlWuppermann in Leverkusen erweitert Berechnungsmodell für CO₂-Fußabdruck

Für fast alle Stahlprodukte von Wuppermann lässt sich nun der CO2-Fußabdruck berechnen.
Copyright: Wuppermann
2023 hat der Stahlkonzern Wuppermann ein Berechnungsmodell für den CO₂-Effekt seiner Produkte eingeführt. Dazu wird eine Methodik verwendet, die vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) überprüft wurde. Sie erlaubt nach Angaben des Unternehmens, die Kohlendioxid-Emissionen der wichtigsten Vormaterialien Warmband und Zink, des Verzinkungsprozesses selbst, sowie des Transports und der Verpackungen zu berechnen. Für jede Lieferung werden die Emissionen individuell pro Position berechnet. Das Ergebnis wird dem Kunden in Form eines Zertifikats übermittelt.
Dieses Berechnungsmodell wurde um zusätzliche Produkte erweitert, teilte Wuppermann am Montag mit. Damit könne nun für nahezu das gesamte Portfolio der jeweils individuelle CO₂-Fußabdruck eines Produktes bestimmt werden. Die Erweiterung des Berechnungsmodells sei erneut durch das Fraunhofer-Institut geprüft und bestätigt worden.
Detaillierte CO₂-Berechnung für die Kunden
Nach der Erweiterung umfasst die Berechnungsmethodik nun schmelztauch-veredeltes Stahlband, eine Zink-Magnesium-Legierung zum Schutz vor Korrosion, schwarze und gebeizte Rohre sowie Rohre mit Zink- oder Zink-Magnesium-Beschichtung, außerdem ebenso behandelte Profile.
Berechnet würden die CO₂-Emissionen für jede Rechnungsposition des Kunden individuell, heißt es in der Wuppermann-Zentrale in der Fixheide. Maßgeblich sei die gelieferte Menge Stahlband unter Berücksichtigung der individuellen Gewichtsverhältnisse von Stahl zu Zink oder Zink-Magnesium sowie der Schutzfolie. Dabei würden die Prozessemissionen in den Wuppermann-Werken berücksichtigt. Auch die Emissionsfaktoren des Vormaterials (Warmband) werde berücksichtigt. Gebe es dafür keine spezifischen Werte, werde der EU-Durchschnitt zur Berechnung verwendet. Dazu kommen die Emissionen für den Transport per Lastwagen, Bahn oder Schiff sowie die Entfernung, über die das Vormaterial herangeschafft wurde. Auch Transporte innerhalb der Unternehmen sowie zum Kunden würden individuell berechnet, heißt es.
In den Zertifikaten seien die Emissionen pro Tonne, die Referenzemission der konventionellen Kaltband-Verzinkung und die CO₂-Einsparung im Vergleich, außerdem die Gesamtemissionen der bestellten Produkte dargestellt.
Der Stahlveredler und -händler Wuppermann produziert ausschließlich im Ausland; gesteuert wird das Familienunternehmen auf Aktien allerdings weiterhin von Leverkusen aus. Den Umsatz gibt die Wuppermann-Gruppe für 2024 mit 685 Millionen Euro an.