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Zu wenig Regen in der RegionWupperverband drosselt Wasserabgabe

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Die Wupper in Leverkusen mit einem Kanufahrer im Vordergrund.

Kanuten säubern die Wupper. (Archivbild) Der Wupperverband klagt über zu wenig Regen.

Die Talsperren führen weniger Wasser als üblich.

Nach einem regenreichen Winter, der die Talsperren des Bergischen Landes gut gefüllt hat, führen die Wasserreservoirs nun zu wenig Wasser. Das schreibt der Wupperverband Anfang Mai und nennt als Grund die langanhaltende Trockenphase von Februar bis April. Dadurch konnte weniger Wasser als üblich eingespeichert werden, heißt es. Noch Anfang April war die Rede davon gewesen, dass die Talsperren genügend gefüllt seien, doch es kam in den vergangenen Wochen trotz einiger regnerischer Tage nicht genügend Regen nach.

An der Messstelle Bever-Talsperre handele es sich um „die dritttrockenste Periode seit 118 Jahren“. Insbesondere die Wupper-Talsperre, aus der schon sehr früh im Jahr das Ökosystem Wupper mit Wasser versorgt werden musste, sei mit einem niedrigen Füllstand in das Frühjahr gestartet. Der derzeitige Stauinhalt liege bei 47 Prozent, im Idealfall läge er hingegen bei 90 Prozent. Die Folgen? Das Wasser könne sich stärker erwärmen, weniger Sauerstoff beinhalten, und es könnten vermehrt Algenblüten auftreten, so der Wupperverband.

Wupperverband: Wasservorrat müsse noch Monate ausreichen

Auf den geringen Pegelstand reagiert der Verband nun mit weniger Abgaben aus der Wupper-Talsperre in die Wupper. Nur noch 3.000 Liter anstatt 3.500 Liter fließen nun pro Sekunde am Pegel der Kluserbrücke in Wuppertal, denn der Wasservorrat müsse noch Monate ausreichen, um die Niedrigwasseraufhöhung zu ermöglichen. Um die Auswirkungen im Blick zu behalten, möchte der Verband die Wasserqualität an mehreren Messstellen wöchentlich untersuchen. Würden dabei definierte Schwellenwerte und Kriterien überschritten werden, würde man die Mindestwasserführung wieder kurzfristig auf 3.500 Liter pro Sekunde erhöhen.

Die Aufgaben der Brauchwassertalsperren, wie beispielsweise der Wupper-Talsperre lägen in den Trockenzeiten vor allem in der Unterstützung der Wupper mit genügend Wasser, erklärt der Verband. Sie sorgen dafür, dass die Wupper einen Mindestwasserstand hat und somit nicht austrocknet. Mit dem Talsperrenwasser werde zudem eine gute Durchmischung in der Wupper gewährleistet, in die auch in Kläranlagen gereinigtes Wasser abgegeben werde. Außerdem dienen die Talsperren dem Hochwasserschutz. Denn durch den freien Stauraum in den Talsperren könne Regenwasser gepuffert werden. Knapp 40 Prozent des maximalen Stauraumes werden beispielsweise in der Wupper-Talsperre aus diesem Grund freigehalten. Wenn große Mengen Regen angekündigt werden, könne dieser Puffer auch durch vorherige Abgaben vergrößert werden, heißt es.

Weitere Informationen gibt es unter www.wupperverband.de/zukunftsprogramm-hochwasserschutz.