Zu teuerStadt zieht Ausschreibung für Rheindorfer See zurück

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Der Rheindorfer See zeigt sich im Herbst von seiner idyllischen Seite.

Der Rheindorfer See zeigt sich im Herbst von seiner idyllischen Seite.

Leverkusen – Es scheint eine unendliche Geschichte rund um einen kleine See zu werden. Die Idee, den Rheindorfer See an der Netzestraße aufzuwerten, ist mittlerweile mehr als sechs Jahre alt. Zwei Jahre später wurde der Wunsch von den Stadtteilvertretern noch einmal bekräftigt, im Januar 2018 beschlossen. In diesem Herbst sollte es losgehen mit den Arbeiten, um die zugewucherte Grünanlage um die ehemalige Kiesgrube an der Netzestraße in eine attraktive Parkanlage zur Naherholung umzuwandeln.

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„Nun hat die Verwaltung die notwendige Ausschreibung zurückgezogen, weil die Angebote über den Vorstellungen der Verwaltung lagen“, beklagt Rüdiger Scholz, der als CDU-Ratsmitglied den damaligen Beschluss maßgeblich mit voran getrieben hatte. Durch den Boom im Baugewerbe können sich Unternehmen derzeit die attraktivsten Angebote aussuchen und die Preise in die Höhe treiben – ein Problem bei vielen Bauvorhaben in der Stadt. „Während an anderer Stelle solch erhöhte Angebote von der Verwaltung akzeptiert werden, hat man im Falles des Rheindorfer Sees einfach die Ausschreibung zurückgezogen.“ Als jene „andere Stelle“ führt er vor allem den Wiesdorfer Busbahnhof an – eine Baustelle, die gerade viele Begehrlichkeiten in allen Stadtteilen weckt.

Aufgehoben, nicht aufgeschoben

Die Umgestaltung des Areals sei mit dem Rückzug der Ausschreibung auch nur aufgeschoben, nicht aufgehoben, entgegnet die Stadt. Laut Baudezernentin Andrea Deppe lag das beste Angebot rund 50 Prozent über den eigenen Kostenschätzung. Deswegen wurde die Ausschreibung zurückgezogen, eine neue soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Hoffnung ist, dass die Unternehmen die Maßnahme damit in ihr Arbeitsprogramm für das Jahr 2020 aufnehmen und mit dem zeitlichen Vorlauf mehr Angebote zu attraktiveren Preisen zustande kommen. Deppe hofft, dass die Umgestaltung dennoch im ersten Halbjahr 2020 beginnen kann.

Geplant ist, die zugewucherten Wege wieder freizuschneiden und darüber hinaus Sichtachsen anzulegen, um dunkle und abgelegene Angsträume zu vermeiden. Neben dem häufig vermüllten Ufer brauche auch der See selbst eine Entrümpelung und eine dauerhaften Belüftung, da nur ein ansehnliches Gewässer als Erholungsraum akzeptabel sei, so der damalige Beschluss. Auch gepflasterte Wege und Beleuchtung waren angedacht, alles in allem etwa 440 000 Euro für eine Erholungsanlage Rheindorfer See.

Schwierig umsetzbar ist der Wunsch, einen Rundweg um den See zu führen. Das Ufer zur Seite der Netzestraße ist extrem steil, seine Abbruchkante unterhalb der Wasseroberfläche lässt dort keinen normalen Wegebau zu.

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