Eigentümer vernachlässigt WaldGroße Sorge um den Bürgerbusch

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Der Zustand des Bürgerbuschs macht dem städtischen Förster ebenso Sorgen wie den Stadtpolitikern.

Der Zustand des Bürgerbuschs macht dem städtischen Förster ebenso Sorgen wie den Stadtpolitikern.

Leverkusen – „Verheerend“ nennt Michael Hüther den Zustand des Bürgerbusches. Der SPD-Vertreter im Stadtbezirk III weiß, wovon er spricht, er wohnt in direkter Nähe und besucht Leverkusens zentralen Wald häufig – und pflichtete mit seiner Einschätzung der CDU bei. Die hat ihre Sorge um Leverkusens größten zusammenhängenden Wald in einen Antrag an die Stadtverwaltung geschrieben. „Der aktuelle Eigentümer des Bürgerbusches kümmert sich offensichtlich nicht um die per Gesetz vorgeschriebene Pflege des Waldes“, schreibt die CDU. „So wird konsequent ignoriert, dass die großen Flächen an abgestorbenen Nadelhölzern sauber abgeholzt werden müssen, um die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern.“ Die CDU fordert die Stadt dazu auf, alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um eine ordentliche Waldpflege durchzusetzen.

Förster ist skeptisch

Das gestaltet sich allerdings schwierig, wie der städtische Förster Karl Zimmermann der zuständigen Bezirksvertretung berichtete: „Die Möglichkeiten, den Besitzer zu zwingen, sind leider sehr begrenzt“, sagt Zimmermann. Abseits der Verkehrssicherungspflicht entlang der Hauptwege, die in städtischem Besitz sind, habe man kaum eine Handhabe. Hier und entlang der Autobahn seien auch einige tote Bäume gerodet worden. Abseits davon seh es aber teilweise wirklich schlimm aus. Auch zur Wiederaufforstung gibt es keine definitive gesetzliche Grundlage. „Ich bedauere daher sehr, dass der Bürgerbusch nicht in städtische Hand gekommen ist“, sagt Zimmermann. Nur ein kleiner Teil des Waldes gehört der Stadt. Der Großteil des Waldes war bis vor vier Jahren im Besitz von Wilfried Hilgert. Nach dessen Tod ging der Bürgerbusch an eine Erbengemeinschaft. „Als der Senior verstorben ist, habe ich versucht, mit dem Junior Kontakt aufzunehmen“, berichtet Zimmermann. Ohne Erfolg.

Gefahr von umstürzenden Bäumen

Auch die Stadtverwaltung hat keine Idee, wie sie die Erben zu einer besseren Waldpflege bewegen könnten. „Die vom Borkenkäfer befallenen Fichten gelten nach Aussage des örtlichen Försters als waldtypische Gefahr.

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Das bedeutet, dass jeder Bürger mit Gefahren durch umstürzende Bäume zu rechnen hat und sich auf eigene Gefahr in den Wald begibt“, antwortet die Stadt auf die Anfrage der CDU. „Einziges Mittel wäre, den Besitzer des Waldes zu bitten, den Wald ordnungsgemäß zu pflegen und zu bewirtschaften. Diese Bitte ist aber schon durch Wald und Holz NRW erfolgt.“ Dies wird laut Förster Zimmermann vom Waldbesitzer aber konsequent ignoriert. Einstimmig stimmten die Bezirksvertreter schließlich dem CDU-Antrag zu, dass die Stadt weiter alles Mögliche unternehmen solle, um mit der Eigentümergemeinschaft ins Gespräch zu kommen.

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