Leverkusener JazztageEin gelungener Auftakt mit Welt-Schlagzeuger Billy Cobham

Billy Cobham kam zum Auftakt der Jazztage, sah sein Schlagzeug und die Fans - und siegte auf ganzer Linie.
Copyright: Michael Wand
Leverkusen – Am Donnerstagabend haben die 43. Leverkusener Jazztage begonnen – und sie sind ein besonderes Festival, denn seit 2019 sind es die ersten Jazztage, die wieder stattfinden können – im Sinne von: gänzlich ohne Corona-Einschränkungen. Den Auftakt bestritt im Erholungshaus als einem von drei Spielorten der anstehenden Konzerte Billy Cobham mit den Noise Adventures als Vorband.
Der Ex-Festivalchef spielt auf
Kurz vor Beginn der Veranstaltung strömten die Leute in den Saal und es zeigte sich: Sie dürsten nach Livemusik, da nur wenige Plätze frei blieben. Auch Oberbürgermeister Uwe Richrath war gekommen. Und pünktlich um 19 Uhr betrat dann der ehemalige Veranstalter der Jazztage, Eckhard Meszelinsky, mit seinen Noise Adventures die Bühne. Die Spannung im Saal war spürbar, und es war nicht verwunderlich, dass die Besucherinnen und Besucher anfingen mitzuwippen, sobald die ersten Töne erklangen.

Der Ex-Festivalchef griff zum Saxofon und präsentierte seine Noise Adventures.
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Die musikalische Mixtur aus Kontrabass, Geige, Violine, Piano, Cello, Saxofon und Schlagzeug sorgte für eine einzigartige Geräuschkulisse. „Uns sind in den letzten Jahren verständlicherweise viele Konzerte weggebrochen. Umso mehr freuen wir uns jetzt, wieder auftreten zu können und mit diesem Konzert die Leverkusener Jazztage sogar eröffnen zu können“, sagte Meszelinsky und lachte. Die Freude über den Beginn des Festivals war also auch bei den Musikern unübersehbar.
Ein Muss für Fans
Während der anschließenden Umbaupause bestaunten viele Gäste den Aufbau des Schlagzeugs von Billy Cobham, Drummer von Weltruf, ehemaliger Partner von Miles Davis und Haupt-Act des Abends, und schossen fleißig Fotos davon. So auch Tilo Mies und Conny Meessen. „Das hier ist zwar nicht das erste größere Event, das wir nach der Pandemie besuchen. Aber trotzdem genießen wir es natürlich. Es ist toll, Live-Musik zu hören – allen voran von Billy Cobham“, sagte Mies. „Als wir seinen Namen im diesjährigen Programm sahen, war klar, dass wir heute hier sein müssen.“
Gleich zu Beginn seines Gastspiels bewies Cobham denn auch, dass es sich für alle Anwesenden gelohnt hatte, sein Konzert zu besuchen: Er wirbelte rasant mit seinen Drumsticks. Die Folge: Manche Besucherinnen und Besucher schüttelten die Köpfe – und zwar vor Begeisterung darüber, wie unfassbar dieser Musiker die Trommeln zu bearbeiten weiß.
Freude auch bei Cobham
Während eines Solos brachen sie in tosenden Applaus aus. Und der ebbte nicht ab, als auch Cobham betonte, wie sehr er sich freue, nach der langen Pandemie-Pause endlich wieder spielen zu können – und das auch noch in Leverkusen, wo er sich seit Jahren schon zu den Jazztage-Stammgästen zählen darf.
Kurzum: Dieser Auftakt war ein voller Erfolg. Und am Wochenende gehen die Leverkusener Jazztage weiter mit Auftritten von Melody Gardot (Freitag), Gregory Porter (Samstag) und Meute (Sonntag), jeweils im Forum. Am Sonntag spielt zudem der australische Gitarrist Tommy Emmanuel im Erholungshaus.