Leverkusener AutotreffenSpannende Benzingespräche rund um Oldtimer in Pattscheid

Autoliebhaber unter sich: (v.l.n.r.) Peter Jauß, Dirk Lackmann, Olaf Küster und Gabrielle Passo.
Copyright: Timon Brombach
Leverkusen – Über 20 Jahre lang fand das Oldtimertreffen der Pattscheider Veteranen am alten Bahnhof statt, schon seit 1995 hat ein Treckerfest hier Tradition. Durch Corona und Streitigkeiten um das Gelände blieben die historischen Schätzchen in den vergangenen Jahren in den Garagen oder rollten alternative Veranstaltungsorte an. Doch von nun an wird das jährliche Motorliebhabertreffen wieder wie früher stattfinden. „Alle sind froh! Das gehört schon die ganze Zeit wieder nach Pattscheid“, erklärt Präsident Olaf Küster.
Normalerweise taucht er fast den ganzen Tag in seiner Garage ab: „Schrottautos, von denen andere nicht denken, dass man sie nochmal reparieren können, sind oft noch echte Schätze.“

Benzingespräche und Anekdoten gab es zuhauf am Sonntag.
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Ob Oldtimer oder Trecker, seine Passion sei das Schrauben. Was Küster so an den Autos liebt: „Man soll es ja nicht: Aber wenn ich hier bei anderen so ein gut lackiertes Auto sehe, dann juckt es mir da in den Händen, drüber zu streichen.“

Auch Traktoren konnte man bestaunen.
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Die Treffen seien wunderbar für den gegenseitigen Austausch – es wird auch von Benzingesprächen gesprochen. Dann wird gefachsimpelt was das Zeug hält. „Meine Felgen sind lackiert, dann kommt da eine Linierung darum, eine Chromradkappe drauf und dann kommt da wieder eine Linierung darum“, erklärt ein Chevrolet-Besitzer. Gegenseitig werden Bauteile genau unter die Lupe genommen und begutachtet. „Das war schon etwas extrem Besonderes, wer sich in dieser Zeit einen Kapitän leisten konnte“, ordnet eine ältere Besucherin ein.
Baujahre, Hubraum, Verbrauch, geschichtlicher Kontext
Auch Küster ist ein wanderndes Autolexikon. Baujahre, Hubraum, Verbrauch, geschichtlicher Kontext – all diese Informationen sprudeln förmlich aus ihm heraus. Auch über den ökologischen Fußabdruck der häufig als „Dreckschleudern“ bezeichneten Oldtimer wird diskutiert. Der Präsident entgegnet stolz, dass er er mit seinem Opel Olympia mit einem Verbrauch von acht Litern Benzin nach Bayern gefahren sei: „Mein Neuwagen verbraucht neuneinhalb Liter und wiegt auch das Doppelte.“

Das Treffen fand am alten Pattscheider Bahnhof statt.
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Auch das Thema Spritverbrauch kam immer wieder auf.
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Der Verein hat mit stark sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen, nur noch 20 Veteranen sind geblieben – einer von ihnen ist Dieter Wachatsch. Der 73-Jährige ist seit 1998 Mitglied und ist froh, zurück am restaurierten Pattscheider Bahnhof zu sein: „Das ist das ideale Gelände.“ Das finden anscheinend auch die zahlreichen Besucher, denn über den Sonntag verteilt sind hunderte Fans, die teilweise auch weite Anreisen auf sich genommen haben, zu dem Treff dazugestoßen.
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Dirk Lackmanns Elternhaus ist direkt auf der anderen Straßenseite, in seiner Jugend sei er noch mit Zügen vom Pattscheider Bahnhof über Opladen nach Köln gefahren und ist heute Motorrad-Liebhaber: „Das ist natürlich Ehrensache, hier vorbeizukommen. Man lernt auch nie aus, bei den Benzingesprächen kommen immer wieder neue spannende kleine Anekdoten auf.“

Hunderte Besucher und Besucherinnen kamen nach Pattscheid.
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Schmunzeln muss er bei einer Geschichte von Olaf Küster: „Der Wagen hier ist von 1953, da war es nur möglich rechts die Tür auf zu machen, weil es wegen der Pferdegespanne zu gefährlich gewesen wäre auf die Straße auszusteigen.“ Und so wird am Sonntag im Schatten der Balkantrasse noch lange philosophiert, über Autos gestaunt und gelacht.