Leverkusener SchuleSo wird das Werner-Heisenberg-Gymnasium für 40 Millionen Euro umgebaut

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Der Haupteingang des Werner-Heisenberg-Gymnasiums

Am Werner-Heisenberg-Gymnasium stehen umfangreiche Sanierungen an.

2,26 der knapp 40 Millionen Euro geplanter Baukosten würde ein Förderprogramm übernehmen – wenn die Sanierung rechtzeitig fertig wird. 

Fast 40 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren am Werner-Heisenberg-Gymnasium verbaut werden. Für 2,26 Millionen Euro liegt bereits ein Zuwendungsbescheid aus einem Förderprogramm für energieeffizientes Bauen vor. Um diese aber auch wirklich abrufen zu können, muss es nun vorwärtsgehen mit dem großen Sanierungsprojekt: Der Bewilligungszeitraum endet am 12. November 2024. Zwar kann die Befristung auf begründeten Antrag noch um  24 Monate verlängert werden. Spätestens bis zum 12. November 2026 muss die Maßnahme aber durchgeführt und der entsprechende Verwendungsnachweis eingereicht werden.

Sind Sie wirklich sicher, dass Sie bis 2026 fertig sind?
Hans Klose (SPD)

Der Zeitplan ist knapp: am 13. Februar soll der Stadtrat dem Baubeschluss zustimmen, dann können bis Oktober Bauanträge und Genehmigungen erstellt werden. Danach folgt die Ausführungsplanung und Ausschreibungen von April 2023 bis Januar 2024. Und dann kann gebaut werden. Geplante Fertigstellung: Oktober 2026. „Sind Sie sicher, dass Sie bis dahin fertig sind?“, fragt Hans Klose (SPD) im Schulausschuss Richtung Stadtverwaltung. „Wenn nicht, ist der Zuschuss ja weg und wir zahlen alles.“

Förderantrag im Eilverfahren

Das stimmt, sagt Andrea Pesch von Bauamt: „Das Förderprogramm hat sich im Planungsprozess aufgetan, wir mussten den Förderantrag im Eilverfahren stellen, um überhaupt zum Zug kommen zu können.“ Ihre Hand könne sie nicht dafür ins Feuer legen – aber so besteht zumindest die Chance auf die 2,26 Millionen Euro. Ohne den Eilantrag wäre das nicht der Fall gewesen. So stimmten sowohl der Schulausschuss als auch der zeitgleich tagende Bauausschuss einstimmig für die schnelle Umsetzung des Großprojektes.

Ein Bauzaun und Bauschutt vor dem Hintereingang des Gymnasiums.

Auf der Rückseite des Gymnasiums gibt es bereits eine Baustelle.

Die gesamte Gebäudehülle habe ihre „Haltbarkeitsgrenze erreicht“, schreibt die Stadt in der Vorlage. Durch die energetische Sanierung der Flachdächer, Außenwände und Fenster könne der Wärmeverlust laut einer Modellberechnung um etwa 52 Prozent verbessert werden. Die Dächer sollen eine extensive Begrünung, Photovoltaikanlagen sowie eine neue Dämmung und Notentwässerung erhalten. Auch die Fenster und Türen stammen noch aus dem Baujahr 1976 und haben entsprechend schlechte Wärmedämmwerte. Ebenso schlecht sei das Raumklima: Alleine durch Lüften sei kaum eine keimarme Luftqualität zu erreichen, wie sie vor allem in der Corona-Pandemie aber dringend nötig ist für einen geregelten Schulbetrieb. Eine neue Lüftungsanlage soll Abhilfe schaffen.

Um die Barrierefreiheit zu verbessern, soll die Schule einen Aufzug bekommen – den gibt es bislang nicht. Zwar könnten durch die besondere Bauweise der Schule nicht alle Ebenen angeschlossen werden, aber die wichtigsten Bereiche der Schule für Personen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich gemacht werden.

Bald mehr als 900 Schülerinnen und Schüler

Das Werner-Heisenberg-Gymnasium hat zum jetzigen Zeitpunkt 805 Schülerinnen und Schüler – wenn G9 voll umgesetzt ist, werden es etwa 915 sein. Damit sind die vorhandenen Toiletten nicht nur in einem sehr schlechten Zustand, sondern auch zu wenig. Daher werden Waschräume saniert und teilweise neu gebaut – und zwar in Verbindung mit zwei Pausenhallen, die ebenfalls neu gebaut werden. Eine 311 Quadratmeter große Pausenhalle soll am Haupteingang entstehen, die gleichzeitig als Foyer für Veranstaltungen in der Aula genutzt werden kann. Eine weitere, 206 Quadratmeter große Pausenhalle soll auf der Rückseite des Gebäudes entstehen. 

Der Umfang der Bauarbeiten lässt es erahnen: Es wird laut und dreckig. Deswegen schlägt die Stadt vor, den Schulbetrieb für die Bauzeit von geplanten rund zweieinhalb Jahren auszulagern. Dafür sollen nach aktueller Planung 15 Unterrichtsräume plus WC-Anlagen und Verwaltungsräumen in Interimsbauten ausgelagert werden. Dafür stünde die Fläche auf der Rückseite der Schule zur Verfügung, die der Stadt gehört. Die Kosten für die Auslagerung sind in der Kostenberechnung in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro enthalten. 

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