„Haus der älteren Bürger“ steht auf einem Schild vor der historischen Veranstaltungsstätte im Stadtpark. Dabei sind auch junge Leute sehr willkommen, um die Lücken im Belegungsplan zu schließen.
Leverkusener TreffIn der Doktorsburg sind noch Plätze frei

Die Doktorsburg, das Haus der älteren Bürger, in Wiesdorf mit (v. links) „Hausmeisterin“ Silvia Witt, Sabine Willich, der Leiterin des Fachbereichs Soziales im Rathaus, und Petra Küppers. Sie verwaltet das Haus.
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Die Schnitzer geben sich in der Werkstatt ihrer Leidenschaft hin. Lauter ältere Herren, die sich seit Jahren regelmäßig in der Doktorsburg treffen. Der historische Bau im Wiesdorfer Stadtpark ist so wertvoll, dass ihn der frühere Oberbürgermeister Paul Hebbel mal zu Geld machen wollte. Das war, als Leverkusen so klamm war, dass jeder Cent zählte. Hebbel, den sonst so geschichtsbewussten Mann, traf eine Welle der Empörung, die seit 1977 als „Haus der älteren Bürger“ genutzte Immobilie blieb im Portfolio der Stadt.
Der Treff war etabliert – dann kam die Pandemie. In den meist nicht sehr großen Räumen war aus hygienischen Gründen an Gruppentreffen nicht zu denken. Bis heute gestrichen ist das „Stadtteilfrühstück“, berichtete am Donnerstag Petra Küppers, die das Haus im Namen der Stadtverwaltung managt. Aber auch das soll wiederkommen – mit höchstens 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ist der Plan. Dafür ist der reichlich 50 Quadratmeter große Raum im Erdgeschoss durchaus geeignet.
Viele Lücken im Wochenplan
Ein weiterer, insgesamt wichtigerer Effekt der Pandemie: Der Stundenplan der Doktorsburg hat eine Menge Lücken. „Über Corona hat sich leider vieles verloren“, fasst Sabine Willich zusammen. Die Leiterin des Fachbereichs Soziales im Rathaus schiebt den Belegungsplan über den Tisch. Er zeigt Löcher montags bis samstags, und zwar große. Etwa zwischen dem Englisch- und dem Französischkurs am Dienstag: Der eine beginnt um 9, der andere um 16 Uhr. Manche Gruppen wie der Münzverein treffen sich nur einmal im Monat.
Platz wäre, denn außer dem großen im Erdgeschoss gibt es oben drei weitere, verschieden große Räume. Alle gut belichtet, in heiteren Farben gestrichen und mit Altbau-Charme. Dazu kommt eine Teeküche, die von Silvia Witt bespielt wird. Auch für Getränke ist also gesorgt.

Ein Klassiker in der Doktorsburg: Auquarwellmalen am Donnerstag.
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Womöglich hinderlich für eine bessere Belegung ist das Image der Doktorsburg als Treffpunkt für alte Leute. Das Haus, das ein wenig abseits der Rathenaustraße im Grünen liegt, sei aber keineswegs für die ältere Generation reserviert, betont Sabine Willich. „Wer immer etwas regelmäßig veranstalten will, ist willkommen.“
Die Zugangshürden sind in der Tat niedrig: Die Miete für einen Raum liegt mit 15 Euro pro Monat denkbar niedrig. Dabei ist es egal, ob die Doktorsburg, einmal im Monat oder jede Woche genutzt wird. Nutzer bekommen einen Schlüssel, sie müssen lediglich einen festen Ansprechpartner benennen. Wer sich das Haus im Stadtpark anschauen will, setze sich mit Petra Küppers in Verbindung: 0214 / 3106 721.