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Leverkusens meistbefahrene StraßenDie Staumeile von Quettingen

Lesezeit 2 Minuten
Autostau auf der Quettinger Straße in beide Fahrtrichtungen

Auf der Quettinger Straße staut es sich aktuell tagsüber zu nahezu jeder Zeit.

Mit der Anzahl der Fahrzeuge, dem Verkehrslärm und der Luftverschmutzung liegt die Quettinger Straße in Leverkusen ganz vorn.

Die Verkehrsentwicklung auf dieser wichtigen Ost-West-Achse im Stadtgebiet ist enorm. Wurden Mitte der 1980er Jahre an der Kreuzung der Quettinger Straße mit der Feldstraße täglich 5000 Fahrzeuge gezählt,  hatte sich der Verkehr bis 2008 auf rund 20.000 Autos vervierfacht. Doch damit nicht genug.

Aktuell gehen die Statistiker von einem Verkehrsaufkommen von rund 32.000 Fahrzeugen an diesem Hotspot aus und rechnen mit gut 35.000 Fahrzeugen im Jahr 2025. Und betroffen ist nicht der Verkehrsknoten allein, sondern die Quettinger Straße in ihrem gesamten Verlauf, durch die lange Zeit der großen Kanalbaustelle in der Lützenkirchener Straße bedingt noch verstärkt, vor allem in östlicher Fahrtrichtung.

Auf eine Anfrage der CDU-Ratsfraktion hin bestätigt die Stadtverwaltung, dass aktuell eine Neuberechnung der Lärmbelastung in Arbeit sei, deren Ergebnisse bis Ende März vorliegen sollen. Ist die Quettinger Straße bereits seit längerem als „Lärmbrennpunkt“ im Stadtgebiet identifiziert, soll es nun darum gehen, wie diese gesundheitsgefährdende Belastung für die Anlieger reduziert werden könnte. Erreicht werden Grenzwerte von 65 dB(A) im mittleren Tageswert und 55 dB(A) in der Nacht.

Das Prinzip Hoffnung

Bisher erscheint die Stadt in Sachen Verkehrslärm jedoch eher ratlos zu sein. Und was die Verringerung von Schadstoffemissionen  der Fahrzeuge betrifft, gilt eher das Prinzip Hoffnung: Eine „fortschreitende Flottenerneuerung“, gemeint ist wohl eine zunehmende Umstellung auf Elektroantrieb, werde insgesamt zu einer anhaltenden Verbesserung der Luftqualität sorgen, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Stadtverwaltung. Auch könnte der prognostizierte weitere Verkehrszuwachs durch verschiedene Maßnahmen des Mobilitätskonzeptes womöglich geringer ausfallen als erwartet.

Quettinger Straße, Ecke Jacob-Fröhlen-Straße

Neben den Autos bleibt für andere Verkehrsteilnehmer auf der Quettinger Straße kaum noch Platz.

Ein Trost ist immerhin, dass die Quettinger Straße nicht auch noch ein Unfallhäufungspunkt ist. Die Unfallzahlen seien weiterhin vergleichbar mit anderen Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet. Hauptunfallursache sei hier ein zu geringer Sicherheitsabstand im Stop-and-go-Verkehr.

Dass die Quettinger Straße mit ihrer Verkehrsbelastung kein Einzelfall im Stadtgebiet ist, wird deren Anwohner kaum trösten können. Vergleichbare Lärmbelastungen gebe es in Bergisch Neukirchen, Wiesdorf, Opladen, Steinbüchel, Manfort und Lützenkirchen, listet der Fachbereich Umwelt auf. Ähnliche Verkehrsbelastungen mit über 10.000 Fahrzeugen in 24 Stunden gebe es auch auf der Odenthaler Straße, der Bensberger, Alkenrather, Lützenkirchener, Burscheider Straße und der Rennbaumstraße.