Wiesdorfer CityLuminaden – Rhythmusstörungen im Herzen von Leverkusen

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An den Eingängen sieht es noch gut aus. Aber die Luminaden leiden. Jetzt ist auch noch die Werbung eingeschlafen.

An den Eingängen sieht es noch gut aus. Aber die Luminaden leiden. Jetzt ist auch noch die Werbung eingeschlafen.

Leverkusen – „Das Herz von Leverkusen“ so lautete die Botschaft. Werner Nolden hat viele Jahre für die Luminaden getrommelt, an Weiberfasnacht den Rathaussturm dort ausgerichtet, im Advent den Bayer-Männerchor hergeholt, Künstler eingeladen, das Einkaufszentrum dekorieren lassen. Kurz: für etwas Leben gesorgt in der Passage, in der es in den vergangenen Jahren immer trister zuging. Alteingesessene Geschäfte gaben auf, der Ersatz war nicht immer entsprechend. Die Luminaden leiden, wenn auch nicht so wie die City C.

Veranstaltungskaufmann Nolden hat den Job nebenbei erledigt. Bis Ende vorigen Jahres. Da sei die Luminaden GbR aufgelöst worden, berichtet er: zu wenig Geld in der Kasse. Das Budget sei von einst 90 000 auf 40 000 Euro im Jahr zusammengeschnurrt. Von den Ladeninhabern sei immer weniger gekommen. Zu viel Leerstand, und offenbar hat sich auch nicht mehr jeder neue Mieter beteiligt.

Ein Verhängnis namens Concordia

Für die vielen Leerstände gibt es neben vielen kleineren Problemen eine große Ursache: Ein Großteil der Flächen, vor allem auf der Schrägstraße, gehören zum Vermögen eines Immobilienfonds von Concordia Grund und Boden. Und die Firma ist seit langem insolvent (siehe „Im Sog einer Immobilienpleite“ – hier klicken).

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Die kleineren Probleme in der City A – so heißt die Passage eigentlich – erinnern stark an die in der City C. Die Ladenlokale entsprechen in vielerlei Hinsicht nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Das sei ziemlich schade, sagt Rainer Bertelsmeier. Denn Einzelhandelsflächen in der City seien durchaus begehrt. „Es gibt jede Menge Anfragen, die kann ich gar nicht bedienen“, berichtet der Einzelhandelsspezialist bei der Wirtschaftsförderung Leverkusen.

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Viel Leerstand herrscht in den Luminaden.

Freilich stehen die Luminaden nicht oben auf der Wunschliste. Denn die Lage des ganzen Gebildes ist nicht optimal. „Die Schrägstraße liegt parallel zur Fußgängerzone. So etwas wird traditionell nicht so gerne abgelaufen“, sagt Bertelsmeier. Ein Glück sei, dass die Luminaden ein paar Fixpunkte aufweisen. Anker, die es in der City C nicht mehr gibt. Oben die Casa Duale als „überdachtes Raucherparadies“, unten das stets belebte Eiscafé Minini. Dazu kommen alteingesessene Geschäfte wie das „Feste feiern“, die zuverlässig Leute in die Passage bringen.

Der Kaufhof-Chef ist auch nicht glücklich

Und natürlich der Kaufhof. Die Bedeutung des Warenhauses für die gesamte City kann gar nicht überschätzt werden. Das weiß auch Ralf Sturm. Der Kaufhof-Chef ist auch nicht glücklich mit dem Ende der Luminaden GbR. Er hofft, dass sich die Lücke wenigstens zum Teil durch Leistungen der City-Werbegemeinschaft kompensieren lässt.

Die bräuchte allerdings dringend mehr Mitglieder. Zumal das Aus der Luminaden-Gesellschaft die Basis weiter verkleinert hat: Der Zusammenschluss war als Ganzes auch Teil der City-Werbegemeinschaft. Kein ganz kleiner. Zwar sind aus dem Restvermögen der GbR noch ein paar Aktionen in diesem Jahr gesichert. Was danach kommt, weiß niemand. Das „Herz von Leverkusen“ ist nicht gesund.

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