Mobilfunknetz in LeverkusenJetzt soll die Müllabfuhr Funklöcher aufspüren

Nicht nur Abfall, auch Mobilfunkdaten könnte die Müllabfuhr auf ihren Touren im Stadtgebiet einsammeln.
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Leverkusen – Gute Ideen darf man schon mal übernehmen – wenn man auch verrät, wer sie ursprünglich gehabt hat. So verfährt die Leverkusener CDU gerade mit einer Idee aus dem Kreis Coesfeld im westlichen Münsterland.
Dort hatte sich die Wirtschaftsförderung des Kreises Gedanken darüber gemacht, wie sich Funklöcher in den Mobilfunknetzen der großen Anbieter schließen ließen, und ist auf die Firma Remondis gekommen. Deren Müllfahrzeuge fahren alle besiedelten Straßen im Kreisgebiet so systematisch ab, wie es sonst die Messfahrzeuge eigens dafür engagierter Dienstleister tun würden – nur sind sie eben ohnehin unterwegs, was einigen Aufwand erspart.
Müllfahrzeuge sind mit Messboxen ausgestattet
So sind die Fahrzeuge der Müllabfuhr dort mit entsprechenden Messboxen ausgestattet worden, die unterwegs ganz selbstständig verzeichnen, wie gut der Mobilfunkempfang an jeder Stelle der Tour ist – und wo eben Nachbesserungsbedarf besteht.
Diese Echtnetz-Boxen geben so genaue und zuverlässige Daten heraus, dass die Netzbetreiber damit arbeiten können. Lückenlos guter Empfang wäre ein Ergebnis, über das auch Leverkusen sich freuen könnte.
Die Kosten sollen gering sein
Also hat die CDU-Stadtratsfraktion nun beantragt, mit der Avea über einen entsprechenden Nebenauftrag für ihre Fahrzeuge zu verhandeln, um anschließend die Funklöcher in den Netzen von Telekom, Vodafon und Telefónica (O2) im Stadtgebiet ausmerzen zu lassen. In Coesfeld war der Aufwand mit Kosten von 5000 Euro dafür recht überschaubar. Das würde sich sogar Leverkusen noch leisten können, meinen die Christdemokraten.
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„Insbesondere gibt es Lücken bei der LTE-Versorgung, die für die Datenübertragung wichtig ist“, sagt Fraktionsvorsitzender Stefan Hebbel. „Außerdem ist davon auszugehen, dass das Mobilfunknetz häufig nicht so gut ist, wie es die Netzbetreiber angeben.“