Freiwilliges Ökologisches JahrLeverkusener Absolventen übernehmen echte Verantwortung

Anstrengend, aber spaßig ist die Arbeit am Naturgut für die beiden jungen Männer.
Copyright: Ralf Krieger
Leverkusen – Das Naturgut Ophoven ist seit Jahren Einsatzstelle für Freiwillige Ökologische Jahre (FÖJ) und Bundesfreiwilligendienste (BFD). Seit knapp einem halben Jahr helfen auch Julius Henkel und Johnny Laux auf dem Naturgut Ophoven mit. Julius als BFDler, Johnny macht ein Freiwilliges Ökologisches Jahr.
Julius ist nach der Stufe 11 von der Schule abgegangen und findet, dass das freiwillige Jahr ein guter Übergang zwischen Schule und Beruf ist: „Der Wechsel vom Schul- in das Berufsleben kann sehr hart sein. Hier kann man sich gut an das Arbeitsleben gewöhnen und sein Grundwissen erweitern.“ Das sieht Johnny auch so: „Besonders gut gefällt mir die Arbeit im Team und die Arbeit im Freien. Sich daran zu gewöhnen ist bestimmt auch wichtig für das Berufsleben.“ Nicht so gut gefällt ihm hingegen die teilweise wochenlange Arbeit am gleichen Projekt. „Zu lernen, dranzubleiben ist aber auch sehr wichtig für später,“ betont Ackermann. „Hier lernt man fürs Leben, egal, in welche Richtung man später geht!“
„Man bekommt hier auch wirklich Verantwortung“
Im Moment bauen die beiden Freiwilligen an Bienenhäusern; Insektennisthilfen für Bienen. Andere Projekte waren unter anderem das Abreißen von Hütten auf dem Gelände oder das Streichen von Wänden; das, was gerade bei der Instandhaltung und Pflege des Geländes anfällt. „Die Arbeit hier kann manchmal echt anstrengend werden, ist dabei aber auch sehr vielfältig und macht Spaß“, freut sich Julius. „Man bekommt hier auch wirklich Verantwortung und wird bei manchen Entscheidungen mit einbezogen, das fühlt sich toll an und man wird viel selbstständiger.“
Voll- oder Teilzeit
Bewerbungen als BFDler oder FÖSler sind für das nächste Ausbildungsjahr ab sofort möglich. Als Aufwandsentschädigung gibt es ein Taschengeld von 300 Euro monatlich. Ein Bundesfreiwilligendienst ist für Bewerber jeden Alters möglich, ist in Voll- oder Teilzeit möglich und kann zwischen einem halben und zwei Jahren dauern. In der Regel beginnt der Dienst im August, nach Absprache kann das aber angepasst werden. Ein Freiwilliges Ökologisches Jahr ist hingegen auf einen Zeitraum von zwölf Monaten festgelegt und ist im Alter von 16 bis 27 Jahren absolvierbar. Bei Interesse eine Kurzbewerbung mit Motivationsschreiben und Lebenslauf an Marianne Ackermann
Weitere Informationen gibt es im Internet. (ron)
marianne.ackermann
@naturgut-ophoven.de
foej.lvr.de
nrw.nabu.de
Zu einem freiwilligen Jahr auf dem Naturgut Ophoven gehören außerdem Seminare. Die finden in ganz Deutschland statt und vermitteln von Themen wie Robbenauffangstationen auf Sylt oder dem Luchs im Harz ein buntes Potpourri an Wissen. „Bei den Seminaren lernt man Leute aus ganz Deutschland kennen. Manche habe ich sogar bei einem späteren Seminar schon wiedergetroffen,“ berichtet der BFDler des Naturguts begeistert.
Vor allem Abiturienten bewerben sich
„Ein solches Jahr soll dabei helfen, nach der Schulzeit etwas Neues kennenzulernen, dazuzulernen und vielleicht sogar sich selbst ein wenig besser kennenzulernen“, erklärt Ute Rommeswinkel vom Naturgut.
Aktuell sind vier Freiwillige auf dem Hof beschäftigt: Zwei im pädagogischen, zwei im handwerklichen Bereich. Ab August soll es sogar sechs Stellen geben. Bewerben kann sich jeder, der die Berufsschulpflicht erfüllt hat.
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Welche Art von Abschluss man hat, ist dabei unwichtig. „Tatsächlich bewerben sich überwiegend Abiturienten bei uns. Wir freuen uns aber auch sehr über Haupt- und Realschulabgänger, da die noch mal ganz andere Perspektiven mitbringen“, freut sich Marianne Ackermann, erste Vorsitzende des Fördervereins Naturgut Ophoven.
„Unabhängig von der Ausbildung können sich die Freiwilligen dann zwischen dem pädagogischen und dem handwerklichen Bereich entscheiden – je nachdem, welche Interessen mitgebracht werden und welche beruflichen Ziele angestrebt werden.“