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Ordensverleihung in SchlebuschHohe Anerkennung für Paul Hebbel

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Das Bundesverdienstkreuz am Bande hat der frühere Oberbürgermeister Paul Hebbel (rechts) von seinem aktuellen Nachfolger Uwe Richrath in Schloss Morsbroich erhalten.

Leverkusen – Eigentlich war es für ihn ein Routinefall. In seiner Zeit als Leverkusener Oberbürgermeister, das war er von 1999 bis 2004, hat er eine ganze Reihe von Orden verteilt. Doch selbst das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ ans Revers gesteckt zu bekommen, war doch etwas anderes. „Mach mir nicht den Anzug kaputt!“, ermahnte Hebbel seinen Nach-Nach-Nachfolger Uwe Richrath, der die Auszeichnung im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich exekutieren durfte.

Sie kennen sich gut, sie mögen und schätzen einander, der Christdemokrat Hebbel und der Sozialdemokrat Richrath, die – soweit das in der Politik möglich ist – ein freundschaftliches Verhältnis pflegen. „Ich schätze deine Klugheit und deine Verbundenheit mit den Menschen und natürlich deinen rheinischen Witz“, so Richrath.

Viele Verdienste

Die Verdienste Hebbels aufzulisten, reiche die Zeit nicht aus, betonte Richrath mehrfach in seiner Rede vor einem ausgewählt kleinen Kreis geladener Gäste, zu denen neben der Familie und engen Freunden Hebbels auch Sparkassen-Chef Markus Grawe, Klinikums-Verwaltungsdirektor Hans-Peter Zimmermann und Michael Jansen, sein Bühnenpartner in der „einzigen schwarz-grünen Boygroup“ Leverkusens, zählten.

Dass er einmal erster Bürger der Großstadt Leverkusen sein würde, war Paul Hebbel nicht in die Wiege gelegt. Das Kind eines Eisenbahners aus Opladen – „ich bin ein Sohn einfacher Leute“ – ging nach dem Abitur in den Öffentlichen Dienst, machte als Diplomverwaltungswirt Karriere, zuletzt bei der Bezirksregierung, und stieg auch früh bei der CDU ein, übernahm nach zehn Jahren den Ortsverbandsvorsitz.

Vier Jahrzehnte im Rat

Seit 1984 war er (mit kurzer Unterbrechung) bis 2020 Ratsmitglied, saß in Ausschüssen und den Aufsichtsräten städtischer Gesellschaften, engagierte sich darüber hinaus in Vereinen und Verbänden und wurde so ganz zwangsläufig bekannt wie ein bunter Hund, so Richrath.

Großes Engagement steckte Hebbel, der als OB die Schließung des Eisenbahn-Ausbesserungswerkes nicht verhindern konnte, in die Entwicklung der Neuen Bahnstadt Opladen, wo er noch heute dem Aufsichtsrat der städtischen Gesellschaft vorsitzt.

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„An Tagen wie diesen kann man nur glücklich, stolz und dankbar sein“, bedankte sich Hebbel für die Auszeichnung, relativierte das große Lob („Meine Frau kennt die Wahrheit!“) und befand, dass „humorlose Politiker mit das Schlimmste sind, was den Bürgern passieren kann“. Und er warb, gerade in Zeiten, in denen Hassmails und Internetkampagnen nur davon abschrecken könnten, dafür, politische Verantwortung zu übernehmen. Sein Sohn Stefan, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion, kann dafür als Beispiel gelten.