Die Mischung aus Party-Stimmung und gemütlichem Essen sprach viele im Dorf an. Die Karten waren binnen einer Woche weg.
Party in LeverkusenEine Woche, dann war das Lützenkirchener Oktoberfest ausverkauft

Viele Gäste begehen das Oktoberfest traditionell in Dirndl und Lederhosen.
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Leuchtend rot prangt die Aufschrift „Ausverkauft“ auf der Internetseite des Werbering Lützenkirchen über dem Lützenkirchener Oktoberfest. „Es hat knapp eine Woche gedauert, dann waren die Karten ausverkauft“, sagt Jürgen Jakubaschk, Vorsitzender des Werberings. Entsprechend viele Besucherinnen und Besucher erschienen am Samstag auf dem Fest, bei dessen Organisation sich der Werbering mit den Sebastianus-Schützen zusammengetan hatte.
Die Schützen haben seit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung mit der großen Party. „Ein Mitglied aus dem Verein hat damals gerne gekocht. Erst im kleineren Kreis für Freunde, dann wollte er das auch im größeren Stil machen“, berichtet Fabian Walczak aus dem Vorstand der Bruderschaft von den Anfängen. Weil der Schützenbruder immer saisonal kochte und eines Tages gerne mal Haxen ausprobieren wollte, „ist daraus ein Oktoberfest geworden“.
Der Werbering ist das zweite Mal dabei
Dieses Jahr ist das zweite, in dem sich der Werbering Lützenkirchen in die Organisation eingebracht hat, unter dem Motto: „Gemeinsam für Leverkusen“. „Wir wollten etwas für die Lützenkirchener hier machen“, erklärte Jürgen Jakubaschk am Samstagabend. „Aber die Wiesdorfer können trotzdem gerne kommen“, ergänzte Walczak lachend.
Die Kooperation habe die Organisation immens erleichtert, findet Walczak. „Man kann auf viel mehr Ressourcen zurückgreifen“, ergänzte Jakubaschk. Im Laufe der Jahre zogen die Veranstalter das Fest nicht nur größer auf, sondern gestalteten es auch professioneller. Die Haxen kocht nun kein Vereinsmitglied mehr, sondern das Lützenkirchener Restaurant „Bei Denis“. „Gemeinsam für Lützenkirchen“ kooperiert laut eigener Aussage mit einem professionellen Unternehmen für Licht- und Tontechnik und auch „Live Acts“ hat der Zusammenschluss organisiert.
Lützenkirchener Oktoberfest soll gemischte Zielgruppe ansprechen
Die Auftritte von Sänger Massimo und DJ André sollten möglichst viele ansprechen. „Beide waren letztes Jahr auch hier, und das ist damals schon super eingeschlagen, von der Stimmung her“, erinnerten sich die Organisatoren. Für das nächste Jahr wollen sie das Programm dennoch etwas verändern, um es auch in Zukunft attraktiv und abwechslungsreich zu gestalten.
Mit dem Oktoberfest wollen Werbering und Schützenverein ein gemischtes Zusammenkommen erreichen. Früher sei der Altersdurchschnitt höher gewesen, jetzt sollen mehr junge Leute kommen. Also bot „Gemeinsam für Lützenkirchen“ in diesem Jahr sowohl Sitz- als auch Stehplätze an. Der Plan schien aufzugehen, denn Besucherinnen und Besucher fast jeden Alters tummelten sich im Saal des Pfarrheims Sankt Maurinus. „Das Fest kommt gut an, weil es lokal ist, man sich untereinander kennt und einen guten Mix hat zwischen gemütlichem Essen und Party-Stimmung“, sagte Fabian Walczak.
Mit dieser Einschätzung lag er wohl richtig. Der Saal des Pfarrheims ist am Samstagabend gut gefüllt, geschmückt mit Luftballons in den Farben blau und weiß, viele Leute, jünger und älter, tragen Lederhosen oder Dirndl. Der DJ nimmt Musikwünsche entgegen, die Menge tanzt ausgelassen. Ganz vorne, vor der Bühne, bewegt sich ein Rollstuhlfahrer zur Musik. Das Oktoberfest scheint alle zusammenzubringen.
Besuch aus Schlebusch – und Erftstadt
„Die Musik und alles drumherum gefällt mir, es gibt nichts, was man verbessern könnte, wir kommen nächstes Jahr wieder“, sagte Helene Deiss aus Quettingen, die mit Freunden und Familie das Oktoberfest besucht – alle passend zum Anlass: in Tracht. „Das fröhliche, herzliche Miteinander und das gute Essen ist toll, wir sind auch Fans vom Oktoberfest und waren auch schon in München“, sagt Ute Schmidt, die mit Tochter Julia das Fest besucht. Sie sind aus Erftstadt angereist.

Sänger Massimo sorgt für gute Stimmung im Saal des Pfarrheims in Lützenkirchen.
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Der Lützenkirchener Ole John und Emilie Weber aus Schlebusch sind zum ersten Mal auf dem Lützenkirchener Oktoberfest. „Wir haben über ein Werbe-Banner davon erfahren. Wir sind hier, um Spaß mit Freunden zu haben und auch die Kultur weiterzutragen“, sagten sie. Und: „Die Stimmung ist gut, aber man könnte mehr jüngere Leute hereinbringen, vielleicht mit zwei Dance-Floors.“