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Premiere am WochenendeErster Trödelmarkt im Neulandpark

Lesezeit 3 Minuten

Mit Sicherheitsabstand und Masken durfte im Neulandpark am Wochenende das erste Mal getrödelt werden.

Leverkusen – Zehn Jahre lang gab es keinen klassischen Flohmarkt mehr in Leverkusen. Zusätzlich fiel coronabedingt auch allerorten im Umland das Trödeln aus. Veranstalter Georg Ott hat sich nun wieder daran gewagt und am Wochenende den ersten Trödelmarkt seit langem im Neulandpark organisiert.

„Es läuft erstaunlich gut“, kommentiert Ott am kontrollierten Ein- und Ausgang das Geschehen. An das Namen- und Nummern-Hinterlassen haben sich mittlerweile alle gewöhnt, auch die Masken werden anstandslos getragen.

Am Stand von Kim Aust, Klaudius Daniel und Jennifer Möckel konnte man auch kontaktlos bezahlen.

Zirka dreizehn Veranstaltungen musste der Marktbetreiber schon absagen in dieser Saison, die Trödelmärkte sind das, was ihm jetzt die Firma über die schwierige Phase rettet. Das Modell, rundherum abgesperrt und mit Besucherleitsystem im Uhrzeigersinn, hat sich hier etabliert.

Etwa fünfzig Trödler haben auf der Ringbahn im Herzen des Parks Platz gefunden. „Ein paar Stammhändler habe ich mitgenommen“, erklärt Ott, „ansonsten sind es fast nur Trödler.“ Die meisten Verkäufer sind jedoch trotzdem professionelle, die vom Trödeln leben, also viele Märkte im ganzen Jahr besuchen und gerade unter den aktuellen Bedingungen auf jeden stattfindenden Markt angewiesen sind. Dazu kommen Lebensmittelstände und, gleich am Eingang, ein Händler, bei dem man abwechslungsreich bedruckte Masken erstehen kann.

Einstimmung auf den am Sonntag zeitweise einsetzenden Herbst: Auch Kürbisse gab es auf dem Leverkusener Trödelmarkt.

Die Gewöhnung an die Absperrungen und Regeln gelingt langsam, nicht ohne amüsante Blüten: Eine Dame, auf das von ihr missachtete Einbahnstraßenschild angesprochen, entgegnet, die seien doch nur für Autos? Ein Vater mit Sohn, außen um das Gelände herumstromernd, ruft „Tschuldigung, wo is’n der Eingang?“ durch den Zaun. Und zwei Frauen versuchen, rückwärts durch den Ausgang wieder reinzugehen. Laute „Hallo“-Rufe, „Sie laufen falschrum!“ – „Nee, nee, wir waren schon hier!“ – „Sie müssen trotzdem andersrum.“

Da es keinen barrierefreien Zugang zum Gelände gab, halfen die Mitarbeiter wo sie konnten.

Es gibt Kinderkleidung, Geschirr, DVDs; den üblichen Krempel und dazu die üblichen netten Gespräche. Am Stand mit den griechischen Spezialitäten können Fladenbrot und Feigen-Senf-Dip für das Abendbrot erstanden werden, ein paar Stände weiter gibt es etliche Blumenzwiebeln. Ein Herr fragt, ob man sie denn auch essen könne. Eine andere Hobbygärtnerin vergisst im Tulpenrausch beinahe, zu zahlen. Händler Markus begegnet ihr mit Humor: „Ja, das wär„ jetzt das Wichtigste für mich.“ Der Flohmarkt als entscheidender Handelsplatz.

Gut besucht

2500 Besuchende kamen am Samstag bei traumhaftem Wetter. Betreiber Ott hofft, mit dem erst etwas drückenden, aber ebenso sonnigen Sonntag die 5000 voll zu bekommen. Die mögliche Höchstzahl von 800 gleichzeitig Schnäppchen-Suchenden auf dem Platz wurde also nicht erreicht.

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Dennoch ist es an manchen Ständen wirklich voll, und man muss ein wenig warten, um die Abstände einzuhalten. Mittendrin gönnt man sich Reibekuchen. Der Leierkastenmann dudelt „Satisfaction“ von den Rolling Stones herunter. Es duftet nach frischem Popcorn. Eine schöne Mischung.