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Schleichweg Neukronenberger StraßeAnliegerin wirft der Stadt Leverkusen Rechtsbeugung vor

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Ein Auto durchfährt den engen Tunnel der Neukronenberger Straße unter der Balkan-Express-Strecke her.

Der Tunnel der Neukronenberger Straße unter der Balkan-Express-Strecke her

Kontrollen des ausgeschilderten Durchfahrtsverbotes an der Neukronenberger Straße werden bewusst unterlassen.

Man muss sich fahrzeugtechnisch schon sehr klein setzen, um diesen Tunnel legal durchfahren zu können. Schließlich wird die zulässige maximale Fahrzeugbreite von 1,90 Meter, die am Tunnel der Neukronenberger Straße unter der Balkantrasse hindurch ausgeschildert ist, nur von wenigen Autos eingehalten.

Laut einer Auflistung des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs  (ADAC) sind dies: Fiat Panda, Kia Picanto, Opel Karl, Peugeot iOn, Renault Twingo, Smart, Suzuki Ignis und VW up. Allein diese wenigen Modelle bleiben in der gemessenen Autobreite inklusive Außenspiegel unter dem Maß von 1,90 Meter. Alle anderen von ADAC nachgemessenen Fahrzeuge liegen deutlich darüber – wobei die wenigsten Halter die wahre Breite ihres Fahrzeugs kennen dürften, was bereits vielfach zu Konflikten geführt hat.

Daran erinnert Heike Bräutigam, deren Bürgerinnenantrag, die Durchfahrt durch den Tunnel komplett zu sperren und nur noch Radfahrer und Fußgänger passieren zu lassen, von der zuständigen Bezirksvertretung II mit großer Mehrheit abgelehnt worden ist. Der Schleichweg solle geduldet und offen gehalten werden, hieß es dort.

Bürgerin: Hoher Aufwand ist eine Ausrede

Eine Verkehrsregelung erlassen und diese dann bewusst nicht kontrollieren? Was Polizei und städtische Verkehrsbehörde sich da leisten, ist in den Augen von Heike Bräutigam ein Fall von Rechtsbeugung. Dass der Aufwand dafür zu hoch sei, hält sie für eine Ausrede. Stichprobenartige Kontrollen würden andernorts ja auch durchgeführt. Sie hat inzwischen den Oberbürgermeister informiert, das so nicht hinnehmen zu wollen. 

Zumal die rund 180 Sondergenehmigungen für eine Durchfahrt des Tunnels, die von der Stadt Leverkusen ausgestellt worden sind, vor diesem Hintergrund auch nahezu alle nicht zulässig seien. Bräutigam hat inzwischen auch Kontakt zur Bezirksregierung Köln aufgenommen, die als Kommunalaufsicht der Stadt Leverkusen auf die Finger schaut. Dorthin führt ihr nächster Weg, sollte sie im Rathaus weiterhin so wenig Gehör finden.