Schöne Klänge aus aller Welt

Nach ihrem Auftritt beim Preisträgerkonzert waren die drei jungen Geiger Annmika Ananthalagan, Sikai He und Max Grubbe erleichtert.
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Auf einem barocken Ball mit gebauschten Kleidern durch den Saal wirbeln oder mit Vorlíceks Aschenbrödel über ein schneebedecktes Feld reiten – wenn man am Sonntagvormittag auf dem Konzert der Musikschule die Augen geschlossen hielt, konnte der ein oder andere sich bestimmt an solchen Orten wiederfinden. Die Preisträger des Regionalwettbewerbes von „Jugend musiziert“, der Anfang Februar entschieden wurde und 37 Leverkusener mit einem ersten Preis entließ, stellten nicht nur unter Beweis, dass sie sich ihre Auszeichnungen redlich verdient hatten. Sie ließen sich den Spaß an der Musik auch deutlich ansehen.
Der große Saal der Musikschule war sehr gut besetzt. Doch unter den Zuschauern waren keineswegs nur stolze Eltern und Familienmitglieder, die ihre Kameras auf das Vorspiel oder die Preisübergabe des Kindes hielten. „Wir kommen immer wieder gerne wegen der tollen Leistung, die die jungen Musiker hier auf die Beine stellen“, erklärte Agnes Kubanek ihren Besuch an der Friedrich-Ebert-Straße in Wiesdorf. Früher hat sie regelmäßig ihre Enkelkinder dorthin gebracht. „Die Musikschule macht eine beeindruckende Arbeit und bietet den jungen Menschen einen guten Ausgleich zu ihrem Alltag“, ist ihre Erfahrung.
Nach den ersten Stücken eines fünfköpfigen, schwarz-weiß gekleideten Blasensembles begrüßte der stellvertretende Musikschulleiter Matthias Fromageot das Publikum beschwingt zur „ersten öffentlichen Generalprobe für den Landeswettbewerb“. 23 junge leverkusener Musiker werden vom 20. bis 24. März bei „Jugend musiziert“ erneut auf der Bühne stehen.
In dem Programm des sonntäglichen gestrigen Preisträgerkonzertes fanden sich Stücke von Künstlern aus den verschiedensten Epochen und Ethnien. „Das ist uns auch an unserer Musikschule ganz besonders wichtig“, betonte Fromageot: „Unsere Schüler und Lehrer sind eine internationale, bunte Mischung und das finden wir gut so.“ Und es sei wichtig, „dass wir alle darauf achten, dass diese Bereicherung in Zukunft auch bleibt – nicht nur in unserer Musikschule.“ Zwischen Klavier-, Cello-, Violinen-, Klarinetten- und Gesangsvorstellungen wurden die Urkunden des Regionalwettbewerbes zusammen mit kleinen Geschenken der Sparkasse überreicht. Bürgermeister Bernhard Marewski, Sparkassenchef Rainer Schwarz und Musikschulleiter Heinz-Jürgen Ohrem teilten sich diese Aufgabe. Auch wenn diesmal der feierliche Händedruck unterbleiben musste.
Loben lässt sich aber auch in Zeiten des Coronavirus. „Das Ergebnis kann sich mal wieder sehen lassen; die tollen Leistungen sind mehr als lobenswert“, kommentierte Marewski die Bemühungen der Musikschüler. „Zu würdigen ist aber auch das stetige Engagement der Eltern und Lehrkräfte.“
Rainer Schwarz hob hervor: „Hier geht es aber viel mehr um ein Miteinander, sich gegenseitig zu motivieren und zu Höchstleistungen zu bringen. Bleibt hörbar!“ Der Applaus, der den Moderatoren nach den Stücken des öfteren einmal warten ließ, verstummte während der Preisverleihung kaum mehr.
Doch so einen Preis zu gewinnen kommt nicht von Ungefähr: „Wir proben das Cellospielen jeden Tag,“ berichteten Helene Wolf und Maike Danner. „Bei meinen Proben wurde ganz genau darauf geachtet, dass die Aussprache stimmt“, erklärte Naila Ammann, die ein italienisches Stück zum Besten gab.
Den Abschluss machte Oskar Liao, der die Zuhörer mit offenen Mündern in den Sonntag und wohl mit der Frage nach Hause schickte, wie man solche Klänge denn mit nur zehn Fingern erzeugen kann.
Matthias Fromageot, stellvertretender Leiter der Musikschule