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Schüler des Sportinternats sind abgereist

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Das Sportinternat ist geschlossen, die Wohngemeinschaften verwaist – alle Sportler sind zu ihren Familien nach Hause gefahren. Dennoch ist es Internatsleiterin Steffi Nerius wichtig, den Zusammenhalt nicht aufzugeben. „Wir bleiben alle in Kontakt“, sagt die Internatsleiterin. Schwerpunktmäßig konzentriert sie sich nun auf die Abiturienten, die plötzlich unerwartet viel Zeit haben, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. „Wir organisieren Videokonferenzen oder Telefonsprechstunden mit den Lehrern, auch für die Osterferien“, sagt Nerius. „Außerdem poste ich jetzt auf Instagram jeden Tag die Challenge of the Day“, sagt Nerius. Bei dieser „Herausforderung des Tages“ sollen sich die Sportler gegenseitig überbieten. Es gehe weniger darum, sich fit zu halten, dafür bekommen die Sportler Trainingspläne von ihren Trainern. Es geht um den Zusammenhalt in schwierigen Zeiten, in denen den plötzlich über ganz Deutschland verteilten Leistungssportler ihr kompletter Tagesablauf aus Schule, Training und Internat abhanden gekommen ist.

Duale Karriere wichtig

Für viele sei es schwierig, nicht zu wissen, wie es mit dem Sport weiter geht. Das betrifft natürlich vor allem auch den Para-Leichtathleten Markus Rehm, den Nerius trainiert und der sich mitten in der Vorbereitung auf die Paralympischen Spiele im Sommer befand. „Da ist natürlich frustrierend und ich habe ihm auch gesagt, er soll erstmal eine Woche nichts machen.“ Seine Form werde er für die dann im nächsten Jahr geplanten Spiele sicher auch wieder erreichen, sagt Nerius. „Im Moment gibt es eben Wichtigeres.“

Steffi Nerius

Damit meint sie natürlich in erster Linie die Gesundheit aller. Die aktuelle Situation sei für viele Sportler aber vielleicht auch Anlass dazu, sich noch mehr um die Karriere nach der Sportkarriere zu kümmern. „Das ist die Zeit, um die duale Karriere groß zu schreiben“, sagt die Diplom-Sportwissenschaftlerin. In jeder Krise liegt eben auch eine Chance.