24 Stunden eingezwängtRettung aus Transporter – Tierheim nimmt 25 Hunde auf

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Die Tiere sind alle freundlich und zugewandt – und seltsamerweise etwas zu dick, findet Tierheimleiter Gerd Kortschlag.

Die Tiere sind alle freundlich und zugewandt – und seltsamerweise etwas zu dick, findet Tierheimleiter Gerd Kortschlag.

  • Am Wochenende hat die Polizei einen überfüllten Tiertransporter mit 25 großen Hunden aufgegriffen.
  • Einer Leverkusener Passantin war der Gestank aufgefallen, den der Transporter bei seinem Stop an der Tankstelle verbreitet hatte.
  • Die herbeigerufene Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Leverkusen – 25 große Hunde auf einen Schlag. „Das hat uns schon vor logistische Probleme gestellt“, gesteht Tierheimleiter Gerd Kortschlag. Nachdem am Samstag ein vollkommen überfüllter Tiertransporter an einer Wiesdorfer Tankstelle aufgegriffen worden war, brachte die Polizei die Hunde zum Heim des Tierschutzverein Leverkusen an der Reuschenberger Straße. „Da habe ich alles Personal zusammengetrommelt, das eigentlich zum Corona-Schutz in zwei Schichten arbeitet, und wir haben schnell umgebaut, um alle Tiere unterbringen zu können“, berichtet Kortschlag.

Freien Sonntag geopfert

Teilweise wurden leere Kleintiergehege zusammengelegt, um einen Hund beherbergen zu können. Alle Mitarbeiter hätten auch ihren freien Sonntag geopfert, um die Tiere zu versorgen. „Da bin ich sehr dankbar und stolz drauf“, lobt Kortschlag das Engagement.

So fand die Polizei die Tiere in dem Transporter vor.

So fand die Polizei die Tiere in dem Transporter vor.

Die Tiere seien bei ihre Ankunft sehr durstig gewesen: „Die haben das Wasser inhaliert.“ Ansonsten seien die Hunde in relativ guter Verfassung gewesen, sie hätten nicht verstört gewirkt. Erstaunlich, bedenkt man das Martyrium, das sie hinter sich hatten.

Korrekte Papiere

Rund 24 Stunden waren sie vermutlich in dem Transporter aus Bulgarien eingepfercht, in Käfigen, in denen sie sich kaum bewegen, geschweige denn einmal umdrehen konnten.

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„Die Käfige waren so angeordnet, dass man die vorderen erst ausbauen musste, um an die hinteren dran zu kommen“, berichtet Kortschlag. Daher liegt der Verdacht nahe, dass sie auch während einer Fahrpause keinen Auslauf bekommen haben, der Aufwand wäre groß gewesen.

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Einer Leverkusener Passantin war der Gestank aufgefallen, den der Transporter bei seinem Stop an der Tankstelle verbreitet hatte. Die herbeigerufene Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Die bulgarischen Fahrer hinterlegten vor ihrer Entlassung eine Sicherheitsleistung, die zur Abdeckung eventueller Prozesskosten und möglicher Strafzahlungen dient. Für jeden der Hunde konnten sie gültige Ausweise, Herkunfts- und Impfbescheinigungen vorlegen. „Die Papiere waren wohl alle in Ordnung, nur die Transportbedingungen waren absolut unzulässig“, sagt Kortschlag. Die Fahrer gaben an, für einen ehrenamtlichen Verein in Bulgarien eingesammelte Straßenhunde an Privatpersonen in Holland zu verschenken.

Unterwegs nach Holland

Mittlerweile sind die Hunde wieder unterwegs nach Holland. Der Transporter wurde tiergerecht umgebaut und die Hunde in drei Fuhren abgeholt, die letzten acht haben das Leverkusener Tierheim am Dienstagnachmittag verlassen.

„Das waren ganz liebe und kuschelige Tiere, um die wir uns gerne gekümmert haben“, sagt Kortschlag und hofft, dass es ihnen in ihrem neuen Zuhause besser geht, als auf der Fahrt dorthin.

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