Tyskie-Sommerfest in LeverkusenDie „polnische Helene Fischer“ rockte die BayArena

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Comedian Marek Fis und Toony machten trotz strömenden Regens ordentlich Stimmung an der BayArena.

Comedian Marek Fis und Toony machten trotz strömenden Regens ordentlich Stimmung an der BayArena.

Leverkusen – Trotz Länderspielpause war in der BayArena am vergangenen Samstag ordentlich was los: Serdecznie Witamy, Herzlich Willkommen, hieß es für mehrere Tausend Besucher zum Tyskie-Sommerfest. Den ganzen Tag über gab es polnische Live-Acts, landestypische Snacks und natürlich massenhaft frisch gezapftes Tyskie, das meistverkaufte Bier Polens.

In Deutschland leben knapp zwei Millionen Polen, 800 000 davon in NRW. „Leverkusen liegt also mitten in unserem Kerngebiet. Wir wollen den Menschen in der Region von Bonn bis ins Ruhrgebiet ein Stück Polen nach Deutschland holen“, erläuterte Anna Apostel vom Tyskie-Marketing das Konzept der Sommerfeste, die dieses Jahr auch schon in Dortmund und Wiesbaden stattgefunden haben. „Im Vergleich ist der Veranstaltungsort BayArena etwas ganz Besonderes“, befand Apostel. Gefeiert wurde in der Umgriffebene im Bereich der Nordkurve des Stadions, also direkt neben dem Ulrich-Haberland-Stadion. Geeignet war die Location nicht zuletzt deswegen, weil sie überdacht ist und somit Schutz vor dem unbeständigen Herbstwetter bot.

Ins Unterhaltungsprogramm auf der großen Bühne startete der deutsch-polnische Comedian und selbsternannte „Ostblock-Latino“ Marek Fis.

Auch deutsche Gäste

Am Vorabend war er gemeinsam mit Tyskie-Mitarbeitern noch live beim Länderspiel Deutschland gegen Polen in Frankfurt am Main gewesen. Das Spiel ging aus Sicht der Polen bekanntlich mit 1:3 verloren. Fis kommentierte: „Ich war danach in Frankfurt unterwegs. Eins kann ich Euch sagen: Die dritte Halbzeit hat eindeutig Polen gewonnen.“ Ansonsten bediente er gerne liebevolle und weniger lie-bevolle Klischees. So erzählte er, dass ihm manchmal vorgeworfen werde, gar kein richtiger Pole zu sein, weil er zu dumm zum Klauen und zu fett zum Weglaufen sei. Oder auch aus seiner Zeit in Bay-ern, wo er sich aber nie so recht wohl gefühlt habe, weil sein Deutsch für bayrische Verhältnisse viel zu gut gewesen sei.

Moderiert wurde das Programm zweisprachig von Johanna Garth, DJ Partyzant heizte dem Publikum zwischen den einzelnen Acts ein. Programmatischer Höhepunkt des Sommerfestes war dann am Abend der Auftritt der als „polnische Helene Fischer“ angekündigten Sängerin Doda. Viele Gäste kamen extra her, nur um sie live zu erleben.

Zwar seien erfahrungsgemäß etwa 90 Prozent der Gäste auf den Sommerfesten Polen, weiß Anna Apostel, aber immerhin zehn Prozent der Besucher seien neugierige Deutsche.

Polen-Fans seit Danzig-Reise

Zu eben diesen zehn Prozent gehörte das Ehepaar Birgitt und Heinz Jahn. Die beiden sind seit einer Danzig-Reise vor über zehn Jahren große Polen-Fans. „Wir haben schon einen Polnisch-Kochkurs und mein Mann zudem einen Polnisch-Sprachkurs absolviert“, erzählte die Wuppertalerin. Die Idee, zum Sommerfest zu kommen, hatte eine Kollegin Birgitt Jahns. Mit ihr gemeinsam schlenderten die beiden über das Fest und freuten sich besonders auf polnische Spezialitäten wie Pierogi (Teigtaschen), Bigos (Krauteintopf), Zurek (Roggen-Sauerteigsuppe) und den Klassiker: Krakauer.

Den kann man an den Verkaufsständen in der Bayarena freilich auch noch am nächsten Samstag bekommen, wenn das Stadion wieder seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt wird und Bayer 04 drei Punkte gegen Darmstadt 98 einheimsen möchte.

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