VideoSöhne und Töchter der Stadt Leverkusen singen Hymne „Meine Stadt“

Lesezeit 3 Minuten

Leverkusen – Das bisschen Schlamm auf den Wegen, die nasse Wiese – na und? Draußen feiern kann man auch, wenn kurz vor Beginn des Sommers der Sommer nicht in Sicht ist.

Auf die gute Laune kommt es an. Die hat die Mannschaft von „Radio Leverkusen“ am Samstag im Schlosspark von Morsbroich. Schließlich ist 25. Geburtstag. Aber das Geschenk, das geht an die Gäste – es sind knapp 700: Es ist das Lied, auf das seit der Stadtgründung im Jahr 1930 gewartet wird. Die Leverkusen-Hymne „Meine Stadt“.

Köln hat -zig Hymnen, gesungen von -zig Mundartbands. Die Düsseldorfer haben ihre punkrockigen Toten-Hosen-Songs. Und jetzt zieht Leverkusen endlich, endlich nach.

Knapp 60 Söhne und Töchter der Stadt – alle haben sie irgendwas mit Musik oder Kunst oder Kultur zu tun – haben sie unter Federführung des Radiosenders getextet und jüngst aufgenommen. Das Kabarett-Flaggschiff Wilfried Schmickler war dabei.

Der Schauspieler Jan-Gregor Kremp. Multi-Instrumentalist Pit Hupperten. Und Singer-Songwriter Arthur Horvath. Die Sänger des hiesigen Shanty-Chors, Oberbürgermeister Uwe Richrath, Sängerin Lana Schwarz. Das Höhner-Oberhohn Henning Krautmacher. Und, und, und.

Um 20.45 Uhr an diesem Samstagabend stellen sie sich auf die Open-Air-Bühne des Parks und legen los. Es fehlen Krautmacher, der einen Auftritt mit seiner Band hat und Schmickler. Der ist im Urlaub. Dafür strengen sich die anderen besonders an. Los geht’s: „Zwischen Fasteleer und Haute Couture, zwischen Geißbock, Dom und Kö liegt sicher nicht das Paradies, doch zuhause sind wir hier. Leverkusen, unsere Stadt. Unsere Welt, unsere Heimat, die uns irgendwie gefällt. Leverkusen, große Welt, kleine Stadt, treue Heimat, die so viel zu bieten hat.“

Ein bisschen Selbstbesoffenheit

Dazu jede Menge „Aaaah“ und „Ohohoo“. Natürlich. Schunkeln und Klatschen und seliges Mitsingen im Publikum. Zwangsläufig. Und am Ende Jubeln. Kurzum: Diese wunderbare, bislang nur aus Köln und vielleicht Bayern bekannte Selbstbesoffenheit, sie hat in diesem Moment auch Leverkusen erreicht. Mit einer Heimat-Hymne, die unpeinlich und herrlich romantisch ist und die jeden, der sich darauf einlässt, mit Ohrwurm-Melodie und Liebestext umarmt.

Ein tolles Erlebnis sei es gewesen, dieses Lied mit all den anderen aufzunehmen, sagt hinterher – als Moderator Thomas Wagner schon Platten auflegt, zur Disco lädt und die Gäste zum Zappeln bringt – Lana Schwarz. Sie ist zumeist mit ihrem Duo Lana und Chris oder der Band No Vacancy unterwegs durch die Clubs der Gegend und kennt sich in Sachen Musik aus.

Aber: Durch das gemeinsame Einsingen des Refrains im Studio auf der einen und die nacheinander aufgenommenen, von verschiedenen Sängern beigesteuerten Strophenteile auf der anderen Seite habe sie erstmals einem Song „so richtig“ beim Wachsen zuhören können. Wie zwei Studiotage lang ein Rädchen ins andere gegriffen habe bei bester Stimmung – das sei ein bislang einmaliges Erlebnis gewesen.

Wahrscheinlich war es ebenso einmalig, wie diese Geburtstagsfeier für jene ist, die sich trotz des weit entfernten Sommers an diesem Abend in den Schlosspark gewagt haben. Feste müssen eben gefeiert werden, wie sie fallen. Dafür muss kein Sommer sein.

Die CD „Meine Stadt“ ist zum Preis von 3,90 Euro über die Internetseite von Radio Leverkusen erhältlich und kann in den kommenden Tagen dann auch auf allen bekannten Musikplattformen im Netz heruntergeladen werden. Die Einnahmen aus dem Verkauf gehen komplett an die Musikschule Leverkusen.

KStA abonnieren