Schuljahr 2023/24Diese vier Leverkusener Grundschulen müssen Kinder ablehnen

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Jungen und Mädchen arbeiten in einem Klassenraum konzentriert an Aufgaben, eine Lehrerin schaut einem Jungen über die Schulter.

1659 Kinder sind zum neuen Schuljahr 2023/24 an Leverkusener Grundschulen angemeldet. (Symbolbild)

In Rheindorf könnten im kommenden Jahr vielleicht nicht mehr alle Kinder einen Grundschulplatz im Stadtteil bekommen.

1659 I-Dötzchen sind bislang für das Schuljahr 2023/24 an Leverkusener Grundschulen angemeldet. Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Schulplatzsituation. 

Wie ist die Platzsituation an Leverkusener Grundschulen?

Noch vor wenigen Jahren hatte die Stadt die Sorge, einzelne Grundschulen wegen zu geringer Schülerzahlen schließen zu müssen. „Die Grundschule Herderstraße war zum Beispiel mal ein Standort, um den wir uns ein bisschen Sorgen gemacht haben“, sagt Andrea Werner, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Schulen in der Stadt. Klassenbildung an Leverkusener Grundschulen. „Und für das kommende Schuljahr bilden wir hier wieder drei gut gefüllte Eingangsklassen.“ Vor Schulschließungen muss also aktuell niemand mehr Angst haben, eine wohnortnahe Versorgung mit Grundschulplätzen ist dennoch nicht überall sicher.

Wo ist die Not am größten?

„Rheindorf ist ein ganz großes Sorgenkind, da hatten wir wahnsinnig viele Anmeldungen“, sagt Werner vor dem Schulausschuss. Deswegen werde für das kommende Jahr ausnahmsweise an der KGS im Burgweg eine vierte Eingangsklasse eröffnet. „Das geht aber nur einmal, mehr Räume haben wir dort nicht zur Verfügung.“ Das bedeutet, wenn die Anmeldezahlen weiter so hoch bleiben, könnte es im kommenden Jahr zu der Situation kommen, dass nicht alle Rheindorfer Kinder einen Platz in Rheindorf bekommen können. „Dann geht es leider nach Wohnortnähe zur Schule“, sagt Werner. Kinder aus den Rheindorfer Randgebieten müssten dann etwa nach Hitdorf oder Opladen ausweichen. 

Welche Schulen mussten Kinder ablehnen?

Im Leverkusener Osten mussten die KGS Gezelinschule und die GGS in der Wasserkuhl Anmeldungen ablehnen. Die katholische Gezelinschule in Schlebusch hat regelmäßig mehr Anmeldungen als Plätze, in diesem Jahr waren es 71 Anmeldungen auf 56 Plätze, bei der Steinbücheler Schule fehlen etwa sieben Plätze, um alle Wünsche zu bedienen. Möglicherweise war bei beiden Schulen die Nachfrage auch in diesem Jahr noch einmal größer, weil die GGS Morsbroicher Straße als Alternative im kommenden Schuljahr ausgebaut und ausgelagert wird. Rund 20 Kinder mussten in der sehr stark nachgefragten GGS im Kirchfeld (Lützenkirchen) abgelehnt werden, obwohl diese bereits vierzügig ist. Auch die GGS im Steinfeld (Bürrig) hatte einige wenige Anmeldungen zu viel. 

Wie groß dürfen Eingangsklassen sein?

Das hängt davon ab, wie viele eine Schule bildet. Bei einer einzügigen Grundschule darf die Eingangsklasse aus maximal 29 Kindern bestehen, bei zwei Zügen aus jeweils 28, bei drei Zügen sind es 27 und bei vier Zügen 26 Kinder. Bei mehr als fünf Zügen dürfen Klassen zu Beginn maximal 25 Kinder annehmen. Im Laufe der Schuljahre kann das aber ausgeweitet werden, etwa durch Zuzug. Auch dürfen Schulen auf eigenen Wunsch mehr Kinder annehmen, zum Beispiel, wenn nur einige wenige Anmeldungen zu viel sind. 

Wo bestehen noch Kapazitäten?

Einige Anmeldungen – vor allem durch Zugzug – seien noch offen, sagt Werner. Allerdings könnte an der Regenbogenschule in Manfort bei Bedarf noch eine dritte Eingangsklasse eröffnet werden, auch die GGS Opladen steht trotz der Sanierungspläne noch als Reserve zur Verfügung.

Was folgt aus der Situation?

Werner nutzt den Bericht, um den Lokalpolitikern klarzumachen, „dass unsere Ausbaupläne keine Papiertiger sind.“ Die Plätze würden offensichtlich dringend gebraucht, auch in den kommenden Jahren werden die Schülerzahlen steigen. Die steigende Geburtenrate kenne man bereits, die Menge an Plätzen, die für zugezogene Kinder benötigt wird, sei ungewiss. „Ich bitte sie daher dringend, den Tigern auch die nötigen finanziellen Zähne zu geben.“ 


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