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Weissbuch IVIn diese Bäder und Sportstätten soll in Leverkusen investiert werden

Lesezeit 5 Minuten
  1. Etwa 3,5 Millionen Euro sollen in die Sanierung städtischer Bäder und Sportanlagen investiert werden.

Leverkusen – Etwa 3,5 Millionen Euro will der Sportpark (SPL) bis zum Jahr 2020 für die Instandhaltung sowie Sanierung städtischer Bäder und Sportanlagen aufwenden.

Das geht aus dem jetzt vorgelegten „Weißbuch IV der Leverkusener Sportstätten“ für die Jahre 2016 bis 2020 hervor.  Auf 86 Seiten sind die geplanten Vorhaben für alle Einrichtungen des kommunalen Eigenbetriebs detailliert aufgeführt.

Am Donnerstag haben die Mitglieder des Betriebsausschuss Sportpark das Beratungspapier in der Sitzung im Rathaus zur Kenntnis genommen und einstimmig für schlüssig befunden. Ob und in welchem Umfang die vorgesehenen Investitionen umgesetzt werden können, bleibt allerdings  abzuwarten.

Stadt muss Haushalt bis 2018 ausgleichen

Leverkusen ist bekanntermaßen eine hoch verschuldete Stadt, die bis zum Jahr 2018 ihren Haushalt wieder ausgleichen muss – bis 2021 sogar ohne Unterstützung durch Landesmittel aus dem sogenannten Stärkungspakt Stadtfinanzen. Daher hatte der Stadtrat am 9. Februar vergangenen Jahres beschlossen, nicht nur die Kulturstadt auf den Prüfstand zu stellen, sondern auch den SPL.Einsparmöglichkeiten

Das Gutachten für die Kulturstadt liegt bereits vor und sorgt seitdem für heftige Diskussionen. Der Bericht des Wirtschaftsunternehmens zu möglichen Optimierungspotenzialen des SPL soll am 25. April präsentiert werden. Nach Einspar- und Optimierungsmöglichkeiten hat der SPL laut Weißbuch in den vergangenen Jahren stets gesucht und will das auch künftig unter perspektivischen Gesichtspunkten tun.„Weitere Einschnitte in das Angebotsportfolio würden allerdings die Grundversorgung für Leverkusener Bürger, für Schulen und Vereine nicht nur einschränken, sie könnte auch nicht mehr sichergestellt werden“, führte Sportparkleiter Georg Boßhammer am Donnerstag aus.Die Zusammenfassung der größten Posten für die Instandhaltung der vom SPL betriebenen Sportstätten für den Zeitraum von 2016 bis 2020:Freizeitbad Calevornia: circa 920 000 Euro; jährlich fallen 37 000 Euro für vorgeschriebene Wasseruntersuchungen und zudem 37 000 Euro für Pflege (Saunagarten, Freibadgelände etc.) an; 37 000 Euro wurden angesetzt für die Erneuerung der Schrankenanlage im Jahr 2017.Hallenbad Bergisch Neukirchen: circa 315 000 Euro; allein 105 000 Euro sind für die im Jahr 2020 vorgesehene Demontage der Einzelumkleiden, den Einbau von Sammelumkleiden und die Erneuerung der Bodenfliesen im Hallenbad veranschlagt; die Erneuerung des Beckenbodens im Schwimmerbecken – geplant für 2018 – soll 50 000 Euro kosten.Hallen- und Freibad Wiembachtal: circa 200 000 Euro; Sanierungsarbeiten stehen in den nächsten Jahren nicht an; der Wartungsaufwand für die überwiegend technischen Anlagen ist aufgrund der Komplexität entsprechend hoch; jährlich fallen dafür etwa 40 000 Euro an.Smidt-Arena: circa 240 000 Euro; allein 130 000 Euro sind für die Erneuerung der Fensterfassade und Ausgangstüren im Jahr 2019 angesetzt; Untersuchungen hätten ergeben, dass die Halle ausreichend standsicher ist und Messungen zufolge die PCB-Werte deutlich unter dem Interventionswert liegen.Sporthalle Bergisch Neukirchen: circa 74 000 Euro; die Erneuerung der Heizkesselanlage mit Warmwasserspeicher (2020) soll 40 000 Euro kosten; für den Austausch der Elektrounterverteilung der Lichttechnik sind 10 000 Euro angesetzt.Sportanlage Bergisch Neukirchen: circa 110 000 Euro; das Kleinspielfeld (Bolzplatz) ist jederzeit zugänglich und in einem sehr schlechten Zustand; sollte der Platz wieder als Trainings- und Spielfläche genutzt werden, müsste eine Grundsanierung erfolgen. Die Kosten in Höhe von 80 000 Euro sind pro forma aufgelistet.Sportanlage Schlebusch: circa 155 000 Euro; größter Posten mit 87 500 Euro ist der Anschluss des Clubheims und des Wohnhauses Im Bühl an den städtischen Kanal. Diese Arbeiten wurden Anfang des Jahres bereits umgesetzt.Sportanlage Tannenbergstraße: circa 65 000 Euro; davon entfallen 16 000 Euro auf die im Jahr 2017 vorgesehene Erneuerung der Elektroverteilung für das Gebäude und die Flutlichtanlage.Sportanlage Lützenkirchen: circa 200 000 Euro; für etwa 70 000 Euro soll in diesem Jahr auf dem vorhandenen Hintertorsegment des Hauptplatzes ein Kunstrasenfeld entstehen; außerdem soll 2016 das Satteldach des Umkleidegebäudes aus dem Jahr 1961 erneuert werden. Kosten: 40 000 Euro.Sportanlage Quettingen: circa 830 000 Euro; allein 800 000 Euro sind für den im Jahr 2020 vorgesehenen Bau eines Kunstrasenspielfeldes inklusive der fachgerechten Gestaltung der restlichen Flächen veranschlagt. Dabei handelt es sich um eine Prognose. Möglich sind auch Kosten bis zu 1,2 Millionen Euro.Sportanlage Rheindorf: circa 90 000 Euro; den größten Posten macht mit 45 000 Euro die für 2017 geplante Renovierung des Tennenplatzes Deichtorstraße inklusive Austausch der kompletten Deckschicht aus.Sportanlage Opladen: circa 130 00 Euro; für die in diesem Jahr vorgesehene Erneuerung der Betonschutzbeschichtung des Terrassenhauses sind 27 000 Euro veranschlagt, für die Anschaffung einer neuen Zugmaschine für die Platzpflege 10 000 Euro und für die 2017 geplante Sanierung des Kunstrasenkleinspielfeldes etwa 30 000 Euro.

Gutachter erläuterte den Sportstättenentwicklungsplan

Werner W. Köhl hatte sich am Donnerstagnachmittag Zeit genommen und erläuterte den Mitgliedern in der Sitzung des Betriebsausschuss Sportpark im Rathaus den im „Leverkusener Anzeiger“ bereits ausführlich vorgestellten Sportstättenentwicklungsplan. Der Universitäts-Prof. Dr.-Ing., unter anderem einst Leiter des Instituts für Städtebau und Landesplanung der Universität Karlsruhe, war vom Sportpark für die Erstellung dieses Gutachtens beauftragt worden. Drei Jahre hätten die intensiven Arbeiten gedauert, an denen auch der Sportpark und der Sportbund Leverkusen maßgeblich beteiligt waren. Köhl wies ausdrücklich daraufhin, dass in Leverkusen bis zum Jahr 2030 insgesamt 7500 Wohnungen zusätzlich erforderlich sind.

Dies zu realisieren habe unmittelbare Auswirkungen auf den Sportbedarf von Schulen, Vereinen und der übrigen sportaktiven Bevölkerung. Für Sportparkleiter Georg Boßhammer dient der bis in das Jahr 2030 reichende Entwicklungsplan als wichtiges Steuerungsinstrument für anstehende strategische Entscheidungen beim Sport- und Freizeitstättenbau: „Er ist nicht nur langfristige Grundlage für die Projektplanung, sondern auch die Basis für Modernisierung, Sanierung, Schließung oder Neubau.“ (gmü)

Tüv-Besuch in der Fußballhalle

Für nachdenkliche Gesichter bei den Ausschussmitgliedern sorgten die Ausführungen von Dieter Scholz, Technischer Leiter im Sportpark , zum „Soccer Center“ : „Die an einen privaten Investor langfristig verpachtete ehemalige Eissporthalle macht insgesamt einen relativ ungepflegten Eindruck. Zusätzlich zu den normalen Wartungs- und Renovierungsmaßnahme werden in den nächsten Jahren sicherlich Instandhaltungsarbeiten erforderlich.“

Die Dachabdichtung lasse mangelnde Wartung erkennen. Nähte müssten nachgearbeitet, vereinzelte Risse geschlossen werden. Im Rahmen des Pachtvertrages sei der Investor für die Inneneinrichtung und für Dach und Fach verantwortlich. „Wir müssen prüfen, ob er dem gerecht wird. Das ist ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Notfalls könnte es zu Abmahnungen kommen. Wir werden nun den Tüv die gesamte Anlage prüfen lassen“, betonte Scholz. (gmü)