Werner-Heisenberg-GymnasiumDer Kampf um den Parkplatz vor der Schule

Reihenweise Fahrzeuge des benachbarten Autohauses und seiner Kunden parken am Werner-Heisenberg-Gymnasium. Für Nicole Kürten ist das ein schwer erträglicher Zustand.
Copyright: Ralf Krieger
Leverkusen – Die Schule hat wieder angefangen und damit aus Sicht von Nicole Kürten auch der Kampf um den Parkplatz vor dem Werner-Heisenberg-Gymnasium. „Seit zehn Jahren besteht eine schwierige Parkplatzsituation. Eigentlich gäbe es genug Stellflächen, wenn nicht weite Teile des öffentlichen Parkplatzes durch Fahrzeuge des Autohändlers Willi Prinz belegt wären“, sagt die Lützenkirchenerin. „Seit vielen Jahren nutzt die Firma diesen Parkplatz kostenlos, um ihre Firmen- und Kundenfahrzeuge dort abzustellen“, lautet ihre Klage.
Die Stadt weiß es und kümmert sich nicht
Im Schnitt stünden dort 30 bis 50 Autos. „Bei einer normalen innerstädtischen Stellplatzmiete von 20 Euro im Monat sind das durchschnittlich knapp 800 bis 1000 Euro, also 10.000 bis 12.000 Euro pro Jahr“, rechnet Kürten vor. Die Stadt wisse das und kümmere sich nicht darum, sagt die Mutter eines Schülers während ein Mitarbeiter des Autohändlers zu einem Fahrzeug geht; es öffnet, um dort etwas hineinzulegen und wieder in die Firma zu gehen.
Seit Jahren ist es laut Kürten für Eltern und Lehrer äußerst schwierig, in den Stoßzeiten einen freien Parkplatz zu ergattern. „In der Bring- und Abholzeit stellt die Stadt dann Damen vom Ordnungsamt bereit, die den teils verzweifelten Eltern auch noch ein Ticket verpassen, weil diese entweder ziellos durch die Siedlung irren oder in der Bushaltestelle oder Einfahrt halten, um die Kinder aufzunehmen.“ Kürtens Vorschlag: eine zeitliche Begrenzung auf dem Parkplatz und Dauerpark-Ausweise für die Lehrer.
Die Stadt kann jedoch keinen Parkdruck erkennen. „Für uns stellt sich die Situation nicht so dramatisch dar. Das hat eine Sonderüberwachung von unserer Seite her ergeben“, sagt Ingrid Samusch vom Straßenverkehrsamt. Die Auslastung sei sehr unterschiedlich . „Das ist außerdem ein öffentlicher Parkplatz.“ Da dürfe jeder parken. „Eltern wollen oft keinen Zeitverlust hinnehmen und die Kinder am liebsten direkt am Klassenzimmer abgeben“, sagte Samusch. Dennoch sei die Stadt mit dem Autohaus in Kontakt. „Wir versuchen für alle eine gute Lösung zu finden“, erläutert Samusch.
Stadt sieht keine Erfolgsaussicht
Für Kürtens Lösungsvorschlag sieht die Stadt aber keine Erfolgsaussicht. Denkbar wäre allenfalls die Einführung einer Parkscheibenregelung mit einer Höchstparkdauer von zwei Stunden. „Dies wäre jedoch sowohl für die Anwohner, als auch für die Lehrer, die diesen Parkplatz ganztägig nutzen, nachteilig“, heißt es in einem Schreiben der Verwaltung an Kürten. Diese Dauerparker müssten dann auch auf andere Flächen ausweichen. „Und eine Sonderregelung für eine Berufsgruppe wie Lehrer kann es nicht geben“, sagt Samusch.
Die Schulleitung des Gymnasiums sieht im Gegensatz zur Stadt schon ein Problem. „Vor allem wenn die Sekundarstufe eins Unterrichtsschluss hat, ist es sehr voll. Auch bei schlechten Wetter ist die Situation problematisch“, sagt Schulleiterin Claudia Bensen. Auch sie sei im Gespräch mit dem Autohändler. Eine Lösung sei in Sicht. „Mir wurde gesagt, dass es den Versuch gibt, ein anderes Grundstück für die Fahrzeuge anzumieten.“ Zudem wolle das Unternehmen versuchen, eine Reihe des Parkplatzes von der Stadt offiziell anzumieten und sich darauf zu beschränken. „Dann müssten für uns genug Parkplätze zur Verfügung stehen“, so Bensen.
Die Redaktion hätte gerne auch die Sichtweise des Autohändlers dargestellt. Dieser wollte aber keine Auskunft geben.