ArbeitsprogrammWupperverband gibt 200 Millionen Euro für Hochwasserschutz aus

Lesezeit 3 Minuten
Die Wupper-Talsperre: Der Wupperverband hat sein Arbeitsprogramm für das Jahr 2024 vorgestellt.

Die Wupper-Talsperre: Der Wupperverband hat sein Arbeitsprogramm für das Jahr 2024 vorgestellt.

Das Geld geht in 200 Maßnahmen, die für die kommenden 20 Jahre geplant sind.

Es hat viel geregnet zum Jahreswechsel, richtig viel. Wie der Wupperverband mitteilt, hat es allein zwischen dem 19. Dezember und dem 5. Januar an der Messstelle an der Bever-Talsperre so viel wie ansonsten in einem Vierteljahr geregnet – 340 Liter pro Quadratmeter. „Der sehr ergiebige Dauerregen über Weihnachten und Silvester, die Regenmengen der Vormonate sowie die Erwärmung der Ozeane sind eine klare Auswirkung des Klimawandels“, heißt es vom Wupperverband. Claudia Fischer (Vorstandsvorsitzende), Ingo Noppen (Vorstand) und Thomas Klein (ständiger Vertreter des Vorstands und Geschäftsbereichsleiter Technik) haben jetzt das Arbeitsprogramm des Wupperverbands für 2024 vorgestellt.

Der Hochwasserschutz ist dabei natürlich ein wichtiges Thema. Während des Dauerregens zuletzt habe man durch Ausnutzung der Freiräume in den Talsperren und eine frühzeitige Abgabe von Wasser die Pegelstände am Unterlauf der Wupper reduzieren und so Überschwemmungen verhindern können, berichten die Vorstände.

In Zahlen: Am 25. Dezember flossen aus dem oberen Wuppergebiet 91 Kubikmeter zur Wuppertalsperre. Gleichzeitig gingen 42 Kubikmeter pro Sekunde aus der Talsperre in den Unterlauf des Flusses. Das heißt: Die Talsperre konnte 54 Prozent des Zuflusses puffern und nur 46 Prozent abgeben. Insgesamt habe man die Freiräume so gut genutzt, dass über die Regentage fast die dreifache Menge des Stauraums der Talsperre gepuffert werden konnte (25,6 Millionen Kubikmeter pro Sekunde).

Eine neue Klärschlammverbrennungsanlage soll am Standort Buchenhofen gebaut werden.

Eine neue Klärschlammverbrennungsanlage soll am Standort Buchenhofen gebaut werden.

Für die Zukunft hat der Wupperverband ein „Zukunftsprogramm Hochwasserschutz“ mit sechs Handlungsfeldern aufgestellt. Dazu gehören 200 Maßnahmen, die die Mitglieder des Verbands im Dezember beschlossen haben. Die Maßnahmen sollen in den kommenden 20 Jahren umgesetzt werden, die Kosten liegen bei 200 bis 250 Millionen Euro. Dazu gehört unter anderem: der Bau eines Hochwasser- und Rückhaltebeckens Bomberg in Wuppertal, eine Machbarkeitsstudie für Wuppertal-Beyenburg, neue Betriebsregeln der Talsperrensteuerung, Projekte für Ufermauern und mehr.

Noch in diesem Jahr sollen 50 neue Sensoren angeschafft und installiert werden für ein „Bergisches Hochwasserschutzsystem 4.0“. Künstliche Intelligenz soll zudem Informationen und Vorhersagen liefern, eine App, um die KI-Vorhersagen darzustellen, sei ebenfalls in Planung. Der Wupperverband sagt: „Auf dem Weg zu einer optimierten und KI-gestützten Vorhersage von Hochwasser im Wuppergebiet wird es also große Schritte vorangehen.“

Für die Siedlungswasserwirtschaft plant der Wupperverband in den kommenden Jahren Investitionen in Höhe von rund 600 Millionen Euro. Unter anderem soll eine neue Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Buchenhofen gebaut werden, die 2028 in Betrieb gehen soll. In diesem Frühjahr soll zudem entschieden werden, „ob kommunale und industrielle Abwässer von Wupperverband und Currenta nach Ablauf des laufenden Vertrages 2031 weiterhin in der Gemeinschaftskläranlage Leverkusen zusammen gereinigt werden, oder ob der Wupperverband eine eigenständige Kläranlage errichtet“.

KStA abonnieren