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ZweigstelleZukunftscheck für Langzeit-Arbeitslose in Leverkusen

Lesezeit 2 Minuten

Der Gang zum Jobcenter steht am Ende des Projektes.

Leverkusen – Lange Zeit arbeitslos, bedeutet nicht gleichzeitig aussichtslos. Das will das Projekt Zukunftscheck des Rheinischen Bildungszentrums Köln und der neuen Zweigstelle in Quettingen (Bürgerbuschweg 1) vermitteln. Projektleiter Ralf Münstermann erläutert die Intention. „Das Angebot wendet sich an Menschen, die beim Jobcenter und bei der Agentur für Arbeit seit längerem arbeitslos gemeldet sind.“ Die meisten der Betroffenen seien krank, so dass sie seit mindestens fünf Jahren nicht mehr arbeiten gewesen seien.

Ein Programm für Langzeit-Arbeitslose, meist mit schwerwiegenden körperlichen Beeinträchtigungen. Damit beginne ein Kreislauf, den die Betroffenen selbst nicht mehr kontrollieren könnten. Ohne Arbeit verschwinde die Identität und damit das Selbstwertgefühl. Die Leute würden sich aus dem sozialen Umfeld zurückziehen und so in einen Teufelskreis der Ausweglosigkeit hineinrutschen, so Münstermann.

Sechswöchiges Programm

Um in dieser Situation die Ursachen zu erkennen und eine neue Zukunftsperspektive zu finden, kommen die Menschen zu ihm. In einem sechswöchigen Programm werden medizinische Untersuchungen, psychologische Tests und Arbeitserprobungen durchgeführt, die am Ende eine Beurteilung ergeben. Diese wird dem zuständigen Betreuer des Jobcenters geschickt. Der erarbeite mit dem Probanden gemeinsam ein Konzept für dessen Zukunft, sehe möglicherweise eine berufliche Neuorientierung.

Seit fünf Jahren gibt es das Projekt schon in Köln. „Wir hatten über 7000 Teilnehmer, daraus haben wir viele Erkenntnisse gezogen, die wir auf Leverkusen anwenden können“, so Münstermann. In Leverkusen haben seit dem Start im vergangenem Jahr 300 Personen teilgenommen. Nur 25 Prozent dieser hätten einen Schulabschluss und eine Berufsausbildung. Der Altersdurchschnitt liege bei 43 Jahren, 60 Prozent seien Männer. „Die Zeitspanne der Arbeitslosigkeit geht von fünf bis 15 Jahren, manche können sich auch gar nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal gearbeitet haben.“ Das seien die ersten Erkenntnisse die er bisher für Leverkusen habe.

www.zukunftscheck-lev.de