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Angeblich über 14.000 kWhMann aus Neuss bekommt Stromrechnung von 5000 Euro aufgetischt

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Gerollte Euro-Banknoten in Steckdosenleiste und Netzstecker

Symbolbild: Gerollte Euro-Banknoten stecken in einer Steckdosenleiste neben einem Stecker.

Ein Mann aus Neuss hat eine Stromrechnung über 5000 Euro erhalten. Er glaubt, sein Nachbar habe Strom von ihm gestohlen.

Einem Mann aus Neuss ist eine Stromrechnung über rund 5000 Euro präsentiert worden. Der 43-jährige Dieter P. (Name von der Redaktion geändert) sah sich mit dieser Forderung der Stadtwerke konfrontiert, nachdem sein Jahresverbrauch für 2025 auf über 14.000 Kilowattstunden (kWh) berechnet wurde. Bereits im Vorjahr 2024 lag sein Verbrauch laut Abrechnung bei über 5000 kWh, ein Wert, den er selbst als „ungewöhnlich hoch“ bezeichnete. Zum Vergleich: Laut dem Portal „Check24“ verbraucht eine vierköpfige Familie durchschnittlich zwischen 1900 und 4250 kWh pro Jahr.

Der Familienvater hegt den Verdacht, dass sein Nachbar illegal Strom von seiner Leitung abzweigt, kann dies jedoch nicht konkret beweisen. In seiner Verzweiflung hat der Mann, der aufgrund gesundheitlicher Probleme seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, Anzeige bei der Polizei erstattet, seinen Vermieter kontaktiert, die Verbraucherzentrale um Rat gebeten und bei seinem Stromanbieter um eine Lösung nachgesucht – bislang ohne Erfolg. Er fühle sich von allen Stellen alleingelassen, sagte er. Das berichtet „rp-online.de“.

Hohe Stromrechnung: Stadtwerke und Vermieter reagieren

Die Stadtwerke zeigten auf Nachfrage der Zeitung Verständnis für die Notlage des Kunden. Ein Sprecher erklärte, man habe die Zahlungsfrist bereits verlängert und eine weitere Verlängerung sei bei einem begründeten Verdacht auf Stromdiebstahl denkbar. Gleichzeitig wurde jedoch betont, dass die Klärung eines solchen Vorfalls privatrechtlich erfolgen müsse, da der Versorger nicht Eigentümer der Elektroanlage ist.

Auch der Vermieter, die LEG, hat auf die Meldung des Mieters reagiert. Ein Unternehmenssprecher versicherte, dass man allen Anliegen nachgehe. Zur Sicherheit wurde am 5. Dezember bereits zum zweiten Mal ein Elektriker mit der Überprüfung der Anlage beauftragt; das Ergebnis stehe noch aus. Eine erste Überprüfung hatte jedoch keine Fremdabnahme oder sonstige Auffälligkeiten an den Anschlüssen ergeben.

Experten raten zur Zähler-Kontrolle

Thomas Zwingmann, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale NRW, bezeichnete den Verbrauch als „extrem hoch“, sofern keine Großverbraucher wie ein E-Auto oder eine Wärmepumpe im Haushalt vorhanden sind. Er wies darauf hin, dass Stromdiebstahl selten vorkomme und oft defekte Altgeräte die Ursache für hohe Rechnungen seien.

Zwingmann rät Betroffenen, den Zählerstand monatlich zu kontrollieren und einen Test durchzuführen: Dreht sich der Zähler weiter, obwohl alle Geräte vom Netz genommen wurden, könnte dies ein Indiz für Diebstahl sein. Kann ein Diebstahl nicht nachgewiesen werden, muss die Rechnung beglichen werden, wobei Ratenzahlungen möglich sind. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.