Abschluss im KrisenmodusAbitur-Prüfungen in Wipperfürth und Lindlar beginnen

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Abiturprüfung.

Wipperfürth/Lindlar – Anfang der Woche haben die Abiturprüfungen begonnen. Angesichts von Corona eine Herausforderung auch für die Schülerinnen, Schüler und Lehrer des Gymnasiums Lindlar, des Engelbert-von Berg-Gymnasiums (EvB) und des St.-Angela-Gymnasiums.

Keine Maskenpflicht aber Appelle

An den Schulen gilt keine Maskenpflicht mehr. Wer sich auf Corona testen lassen will, muss dies privat organisieren. Was können die Gymnasien tun, um dennoch reguläre Abiturprüfungen durchzuführen? „Wir halten die Hygieneregeln weiterhin ein und vertrauen auf ein verantwortungsvolles Handeln der Schülerinnen und Schüler“, sagt Werner Klemp, Leiter von St. Angela.

Die schriftlichen Klausuren werden in möglichst großen Räumen geschrieben, um den Abstand einhalten zu können. In Lindlar ist das zum Beispiel das Forum der Vossbruchhalle. Schulleiter Christoph Menn-Hilger ist erleichtert, dass 80 bis 90 Prozent der Jugendlichen weiterhin freiwillig Maske tragen würden – in der Regel allerdings nicht während der mehrstündigen Klausuren. „Wir dürfen bitten, weiter Maske zu tragen, das Tragen ist aber absolut freiwillig“, sagt Werner Klemp.

Zur Klausur nehmen viele die Maske ab

„Wir haben an unsere Schüler und Schülerinnen appelliert, weiterhin vorsichtig zu bleiben und die Maske in vielen Situationen in der Schule zu benutzen, da die gemeldeten Infektionszahlen immer noch sehr hoch sind“, sagt Erhard Seifert, Leiter des städtischen Engelbert-von-Berg-Gymnasiums in Wipperfürth. „Bei den Abiturienten sei aber gut nachvollziehbar, dass sie die Prüfungen ohne Maske absolvieren möchten. Viereinhalb stunden Stunden mit Maske in einer Leistungskurs-Klausur seien eine deutliche zusätzliche Belastung bei einer so wichtigen Prüfung.

Positiver Test, und dann?

Was geschieht mit Schülern, die vor einer Klausur oder einer mündlichen Prüfung positiv auf Corona getestet werden?

„Sie müssen in Isolation“, erläutert Erhard Seifert. Anfang der Woche hätten die Schulen vom Ministerium hierzu genaue Vorgaben erhalten. Kommt der positive Test vor einer Klausur, muss der Betroffene sich sieben Tage isolieren und zuhause bleiben, bei Symptomfreiheit kann man sich frei testen. Die Klausur muss nachgeschrieben werden. Im ungünstigsten Fall muss ein separater dritter Termin vereinbart werden.

Isolierung bei positivem Test

Bei einem positiven Test vor einer mündlichen Prüfung beträgt die Isolationsfrist zehn Tage, ein Freitesten wird nicht verlangt. „Prüflinge, die in Isolation verbleiben müssen, weil ein Haushaltsmitglied positiv getestet wurde, können nicht teilnehmen. Wer eine Auffrischimpfung besitzen, kann zur Schule kommen. In einem solchen Fall kann der Prüfling eine Maske tragen oder gegebenenfalls in einem separaten Raum die Prüfung ablegen“, erklärt des Leiter des EvB.

Keine Tests mehr an den Schulen

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat den Wegfall von Maskenpflicht und Tests wie folgt verteidigt: „Überall in der Gesellschaft wurden die Corona-Maßnahmen zurückgenommen, da darf Schule keine Ausnahme sein. Auch die Kinder und Jugendlichen müssen an den Lockerungen teilhaben.“

Eine Position, die Erhard Seifert kritisch sieht: „Es wäre sicherlich unter Umständen sinnvoll gewesen, die Maßnahmen bis zur Beendigung der Abiturprüfungen fortzuführen“, so der EvB-Schulleiter.

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Auch sein Lindlarer Kollege Christoph Menn-Hilger hält den Zeitpunkt der Neuregelung für nicht ganz glücklich. Andererseits seien die drei verpflichtenden Tests pro Woche für alle Schüler unglaublich aufwendig gewesen und hätten viel Kraft und Zeit gekostet. Dass die Schulen jetzt die bereits verteilten Testkits – in Lindlar rund 2000 Tests – wieder abgeben sollen, sei nicht leicht vermittelbar.

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