AI im TestDas weiß die künstliche Intelligenz ChatGPT über den Oberbergischen Kreis

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Foto-Montage von Schloss Homburg.

Künstlich zusammengesetzt erscheint Oberberg bei ChatGPT.

Tipps für die Freizeit, Fragen zu Sport, Kultur, Geschichte und Wirtschaft: Wir haben ChatGPT auf die Probe gestellt.

Sie ist in aller Munde und wurde bereits hundertmillionenfach befragt: Seit Ende 2022 kann die künstliche Intelligenz „ChatGPT“ von jedermann übers Internet genutzt werden. Jetzt hat das US-Forschungsunternehmen „OpenAI LP“ eine weiterentwickelte Version der Anwendung angekündigt. Allerhöchste Zeit also, dass wir uns einmal mit ChatGPT unterhalten und ihr Fragen über unsere Region gestellt.

Zum Einstieg in die Unterhaltung brauchen wir uns nicht einmal vorstellen. Denn auf die Frage „Hallo ChatGPT, kennst Du den Oberbergischen Anzeiger?“ gibt es eine eindeutige Antwort: „Ja, der Oberbergische Anzeiger ist eine Tageszeitung aus dem Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.“

Fragen zur oberbergischen Wirtschaft machen den Anfang 

Okay, dann weiter zum wichtigen Thema Geld und der Frage: „Wie stellt sich die wirtschaftliche Situation im Oberbergischen Kreis dar?“ Hier möchte ChatGPT nicht ins Detail gehen: „Als künstliche Intelligenz habe ich keinen direkten Zugang zu aktuellen Wirtschaftsdaten.“ Doch so viel könne gesagt werden: „Generell gilt der Oberbergische Kreis als wirtschaftlich stabile Region mit einem hohen Lebensstandard und einer gut ausgebildeten Bevölkerung.“

Neben der Wirtschaft gibt es im Kreis natürlich auch viele Freizeitbeschäftigungen, daher unsere Frage: „Welcher Sport ist im Oberbergischen Kreis am bekanntesten?“ Und auch wenn hier vermutlich mindestens die Hälfte aller Deutschen den Handball nennen würden, bleibt ChatGPT neutral: „Im Oberbergischen Kreis gibt es mehrere beliebte Sportarten.“

ChatGPT will nicht ins Oberbergische kommen

Aufgezählt werden Fußball, Handball, Volleyball, Basketball und Leichtathletik, und die abschließend vage Formulierung: „Es ist jedoch schwer zu sagen, welche dieser Sportarten die bekannteste ist, da dies von verschiedenen Faktoren wie der Popularität, den Erfolgen von Teams und Athleten sowie der lokalen Tradition abhängt.“

Generell gilt der Oberbergische Kreis als wirtschaftlich stabile Region mit einem hohen Lebensstandard und einer gut ausgebildeten Bevölkerung.
ChatGPT über das Oberbergische

Na ja, vielleicht sollte die Anwendung unseren Kreis einfach mal besser kennenlernen: „Hallo ChatGPT, kommst Du uns mal im Oberbergischen Kreis besuchen?“ Das funktioniere nicht, denn: „Als KI-basierte virtuelle Assistentin bin ich nicht in der Lage, physisch zu reisen. Mein Zuhause ist das Internet.“ Na gut, aber was können wir Menschen denn zum Beispiel abends in Wiehl machen?

Das Film-Eck in Wiehl? ChatGPT konfabuliert Fakten

Neben Essen gehen, Yoga, Spazierengehen und Livemusik erleben, schlägt ChatGPT uns vor, einen Film anzuschauen: „Das Film-Eck Wiehl zeigt aktuelle Filme und bietet eine gemütliche Atmosphäre.“ Wir wissen, dass das seit den 90er Jahren nicht mehr stimmt – und geben das an die künstliche Intelligenz weiter, die damit hinzulernt: „Danke für die Information und Korrektur, ich entschuldige mich für die ungenaue Antwort bezüglich des Kinos.“

„Halluzinieren“ oder „konfabulieren“ nennen IT-Fachleute dieses scheinbare Erfinden von Fakten bei KI-basierten Antworten. Dieses Phänomen begegnet uns auch bei der Frage nach kulturellen Angeboten in der Stadt Gummersbach: Hier weist die KI auf das „Oberbergische Museum“ hin, das sich angeblich seit 1897 in einem historischen Gebäude im Zentrum befindet.

Bei der anstehenden Version 4 soll laut den Entwicklern von OpenAI LP diese Fehlerquote um 40 Prozent sinken. Vielleicht nimmt die KI dann auch nicht mehr alles wortwörtlich – so wie unsere Frage nach den Engeln in Engelskirchen. Hier erfahren wir nämlich, dass es keine Engel im mythologischen Sinne in der Gemeinde gebe.

Beim Nümbrechter Kulturleben muss ChatGPT passen

Auf wen ist also Verlass? Bei der Frage nach Musik-Konzerten in der Gemeinde Nümbrecht verweist ChatGPT auf die Zeitung: „Als künstliche Intelligenz habe ich keinen Zugriff auf aktuelle Informationen darüber, es empfiehlt sich daher, die lokale Presse im Auge zu behalten.“ Danke, das freut uns!

Bleibt eine letzte Frage: „Hallo ChatGPT, neigen wir dazu, Dich zu vermenschlichen?“ Die Antwort ist eindeutig: „Ja, es gibt eine Tendenz, KI-Systeme zu vermenschlichen, indem etwa Eigenschaften oder Verhaltensweisen auf sie übertragen werden.“

Das werden wir im Hinterkopf behalten, freuen uns aber dennoch über die abschließende ChatGPT-Aussage: „Es war mir eine Freude, Ihre Fragen zu beantworten. Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren.“

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