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Interview

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft
Wo werden suchtkranke Frauen in Oberberg unterstützt?

Lesezeit 2 Minuten
Eine junge Frau sitzt hinter leeren Bierflaschen.

Auch wenige Schlucke Alkohol in der Schwangerschaft können für Ungeborene im Mutterleib schwerwiegende Folgen haben.

Als Ansprechpartner für suchtkranke Frauen steht in Oberberg unter anderem die Caritas Oberberg zur Verfügung. Wir haben nachgefragt.

Anna Tomas von der Suchtprävention Caritas Oberberg gibt Antworten zum Thema Alkoholkonsum in der Schwangerschaft, FASD und wo suchtkranke Frauen in Oberberg Unterstützung erhalten.

Wie und wo klärt die Caritas Suchthilfe in Oberberg über FASD auf?

Anna Tomas: Innerhalb des Präventionsprogramms der Schwangerschafts-, Eltern- und Väterberatung gibt es das Projekt und Praktikum „BabyBedenkZeit“. Hier erleben Jugendliche einen realitätsnahen Einblick in ein Leben mit Kind, in dem sie einen Säuglingssimulator als „Eltern“ betreuen. Dabei findet auch eine Einheit zum Thema Alkohol in der Schwangerschaft statt. Im Rahmen der Suchtprävention informieren wir zudem über die Risiken eines Alkoholkonsums in der Schwangerschaft. Dazu gab es bereits unterschiedliche Aktionen, unter anderem den Plakatwettbewerb „Kein Alkohol in der Schwangerschaft“. 2024 haben wir im Rahmen der Aktionswochen „Sucht hat immer eine Geschichte“ auf Instagram über FASD informiert.

Wie werden suchtkranke Frauen, die bereits schwanger sind, durch die Caritas unterstützt?

Mitarbeitende der Schwangerschaftsberatung und der Suchtberatung unterliegen der Schweigepflicht. Nur unter dieser Rahmenbedingung kann es gelingen, dass Frauen dieses sensible Thema offen ansprechen und beraten werden können. In der Schwangerschaftsberatung ist der Suchtmittelkonsum eine standardisierte Fragestellung. Wird diese bejaht, findet auf Wunsch eine Vermittlung in die Suchtberatungsstelle statt. Schwangeren Frauen wird Hilfestellung angeboten, Abstinenz zügig herzustellen, zum Beispiel durch schnelle Vermittlung in stationäre Angebote. Bei bestehender Schwangerschaft und Abstinenz wird eine Begleitung durch regelmäßige Beratungsgespräche angeboten.

Wo erhalten Familien, die ein Kind mit FASD haben, Hilfe?

Hilfe gibt es im sozialpädiatrischen Zentrum, in psychologischen Beratungsstellen, beim Jugendamt – dort gibt es auch Hilfen zur Erziehung und Beratung von Pflegeeltern – und beim Verein Lebensfarben. 


Kontakte in Oberberg

Die Suchtberatung des Caritasverbandes Oberberg ist erreichbar unter (02261) 306–160 oder per Mail an suchtberatung@caritas-oberberg.de. Offene Sprechstunden: Gummersbach, Talstraße 1: dienstags 10 bis 14 Uhr; Waldbröl, Gerdesstraße 5: montags 12 bis 14.30 Uhr. Kontakt zu Esperanza: (02261) 306–140 oder esperanza@caritas-oberberg.de. (lth)