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„Altes Seminar“ in WipperfürthSanierung wird wieder teurer

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Das Alte Seminar, ursprünglich als „Königliches Lehrerseminar“ errichtet, wurde umfassend saniert.

Wipperfürth – 3,5 Millionen Euro hat die Stadt für die Sanierung ihres „Schmuckstücks“ – dem Alten Seminar an der Lüdenscheider Straße – bislang bereit gestellt. Im Bauausschuss teilte die Verwaltung mit, dass diese Summe, anders als bislang angenommen, nicht reichen wird, sie beantragte deshalb beim Ausschuss weitere 155.000 Euro. Der empfahl schließlich einstimmig dem Rat, diese Mittel freizugeben.

Die Verwaltung hatte in ihrer Vorlage die Mehrkosten aufgeschlüsselt. Fast ein Drittel der Mehrkosten, nämlich 48.000 Euro zusätzlich, entfallen danach auf gestiegene Kosten für Planung und Statik. „Ein Missverhältnis“, kritisierte Hans-Jürgen Wysuwa (CDU). „Das Honorar für den Architekten steigt linear an mit der Höhe der Gesamtkosten“, erläuterte Marco Raabe vom Regionalen Gebäudemanagement (RGM) . Das sei in der Honorarordnung so festgeschrieben.

Großes und kompliziertes Gebäude

Mit zusätzlich 40.000 Euro bildet die Brandmeldeanlage den zweitdicksten Posten. Bei einem so großen und komplizierten Gebäude lasse sich der Aufwand für Details nicht genau voraussehen, so die Verwaltung. Hätte man die Anlage von einem Fachplaner erstellen lassen, wären zwar die Kosten möglicherweise genauer ermittelt worden, aber dann hätte der Planer zusätzliches Geld gekostet.

Weitere 35.000 Euro zusätzlich werden für Mehrkosten bei den Malerarbeiten fällig. Der Innenstrich und der Erhalt der alten Holzfenster seien in der Kosten nicht enthalten, teilte Raabe mit. 18.000 Euro teuer als vorgesehen wird auch der Außenaufzug. Zweimal hatte die Stadt den Aufzug ausgeschrieben, ohne dass sich ein Bieter gefunden hätte, erst der dritte Versuch war erfolgreich. Das RGM geht davon aus, dass der Aufzug bis Ende des Jahres fertig wird. Die Arbeiten könnten erst in den Ferien beginnen, da man dafür einen Teil des Schulhofes des EvB-Gymnasiums belege, so Raabe. Mit dem Aufzug soll der Ratssaal im zweiten Obergeschoss des Alten Seminars künftig barrierefrei erreichbar sein. Die Fundamente und die Treppe mussten umgeplant werden - weitere 1000 Euro. Das behindertengerechte WC wird rund 4000 Euro teurer als geplant.

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Die Reaktion der Politik fiel unterschiedlich aus. „Die Mehrkosten sind weitgehend nachvollziehbar“, lobte Heribert Berster (CDU). Seit zehn Jahren rede man über den Aufzug, jetzt müsse man endlich zum Abschluss kommen. „Das Alte Seminar ist ein Schmuckstück der Stadt, wir sind stolz darauf“, sagte Berster. Kritisch äußerte sich dagegen Bärbel Schröder (SPD). „Wir müssen ja fast zustimmen.“ Aber das Alte Seminar sei nicht das erste Objekt, bei dem es zu Abweichungen kommen. „In welchen Gewerken geht es schief?“, frage Schröder – das müsse man aufarbeiten.