500 Gläubige im StadionMuslime feiern in Bergneustadt den Auftakt des Opferfestes

Rund 500 gläubige Muslime saßen und knieten bei Sonnenaufgang auf der großen Kunstrasenfläche des Wilhelm-Bisterfeld-Stadions.
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Bergneustadt – Rund 500 gläubige Muslime haben am Freitagmorgen bei Sonnenaufgang auf der großen Kunstrasenfläche des Wilhelm-Bisterfeld-Stadions im Bergneustädter Sportzentrum Stentenberg gesessen und gekniet. Dort haben sie zum Eidgebet in gebührendem Abstand ihre Gebetsteppiche ausgebreitet. Dieses Gebet ist der Auftakt des viertägigen Opferfestes Kurban Bayrami. Aus Köln angereist ist der Imam Dilek, der im Stadion dann das Morgengebet angeleitet hat.

Imam Dilek, der im Stadion dann das Morgengebet angeleitet hat.
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Fetin Karaca, Vorsitzender des Moscheevereins Bergneustadt, freute sich, dass das Wetter so gut mitspielte und ergänzte: „In der Moschee wäre nicht so viel Platz gewesen.“ Daher hatte er sich mit der Bitte um Unterstützung an den SSV 08 Bergneustadt gewandt. Die Rasenfläche des Stadions misst etwa 6000 Quadratmeter.
Vorbildliche Organisation und friedliches Miteinander
Wolfgang Lenz, SSV-Mitglied und Bürgermeisterkandidat der Bergneustädter FDP, betonte: „Wir helfen gern.“ Denn auch mehr als die Hälfte der Jugendlichen im Verein sei türkischer Abstammung. Jedoch sei der Sportverein satzungsgemäß gehalten, keine Position zu politischen oder zu religiösen Dingen zu beziehen. Daher sei dies eine einmalige Sache und keine Dauerregelung, führte Lenz aus.
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Bürgermeister Wilfried Holberg lobte unterdessen die vorbildliche Organisation und das friedliche Miteinander beim Auftakt des Opferfestes. Rund 20 Ordner regelten den Verkehr auf dem Parkplatz am Stadion und achteten darauf, dass die Gläubigen ihre Schutzmasken trugen und den geforderten Abstand einhielten.
Hintergrund des Opferfestes
Recep Özgül vom Moscheeverein in Bergneustadt erklärte, dass Kurban Bayrami neben dem Ramadan das höchste islamische Fest sei. Dabei werde des Propheten Ibrahim gedacht, der bereit gewesen sei, seinen Sohn zu opfern. Doch als Allah die tiefe Liebe Ibrahims erkannt hatte, habe er Barmherzigkeit walten lassen und das Opfer verhindert. So schlachtete Ibrahim schließlich einen Widder.
Heute, so Özgül, würden von gutsituierten Gläubigen Lämmer, Schafe, Rinder und Ziegen geopfert. Das Fleisch werde sodann an Arme und Hungernde verteilt. Doch nicht alle Tiere würden in Deutschland geschlachtet, weiß Özgül. Viele würden bei Verwandten in der Heimat geopfert, um ärmeren Familien zu helfen.