Der SPD geht die Umgestaltung des Extramarkt-Geländes in Bergneustadt zu langsam. Per Videobotschaft gab es jetzt auch neue eigene Ideen.
VideobotschaftBergneustadts SPD will beim Extramarkt-Gelände auf die Tube drücken

Viel Platz für Ideen birgt das etwa 12.000 Quadratmeter große Gelände an der Othestraße. Vor der Wahl liefern sich die Bergneustädter Parteien einen Wettstreit, was genau dort entstehen soll.
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Mit eigenen Vorschlägen zur Nutzung des früheren Extramarkt-Geländes wollen die Bergneustädter Sozialdemokraten im Kommunalwahlkampf punkten. In einer Videobotschaft stellten Bürgermeisterkandidat Christian Hannes und Fraktionschef Daniel Grütz jüngst mehrere Ideen für das Areal an der Othestraße vor, vor allem drängten beide auf deutlich mehr Tempo bei der Realisierung.
Prüfauftrag an das Bergneustädter Rathaus
Auf einem Teil der Fläche wird der Kreis die neue Bergneustädter Rettungswache bauen. Für das übrige Gelände hatten CDU, Grüne, FDP und Freie Wähler im Februar gemeinsame Pläne öffentlich gemacht, nach denen dort rund 40 Wohnungen entstehen sollen – bestenfalls errichtet von einer städtischen Entwicklungsgesellschaft, die allerdings noch gegründet werden müsste. Im März beauftragte der Stadtrat mit der Mehrheit der vier Fraktionen das Rathaus, eine solche Gründung zu prüfen.
Worten müssen auch Taten folgen.
Im Juli schlug die CDU dann vor, das Areal bis zum Baubeginn von Wache und Wohnungen zu einem zusätzlichen öffentlichen Parkplatz in der Innenstadt zu machen. Vor allem die Parkplatz-Idee der Christdemokraten sorgt bei der SPD nun für Spott. Tenor: CDU und Co. hätten vollmundig große Ideen für das Extramarkt-Gelände formuliert, bislang aber nur die Nutzung als Parkfläche konkret auf den Tisch gelegt.
„Worten müssen auch Taten folgen. Durch Prüfanträge ist noch keine Wohnung gebaut worden. Hier brauchen wir mehr Tempo und endlich konkrete Beschlüsse“, fordert Fraktionschef Daniel Grütz in der Videobotschaft. Und SPD-Bürgermeisterkandidat Christian Hannes bringt einen Neubau für das Kreisjugendamt an der Othestraße ins Gespräch. Damit könne man auch die hitzige Diskussion um den Ausbau des Kreishauses in Gummersbach entschärfen. „Moderne Verwaltung kann sich durch Digitalisierung dezentral organisieren. In der Wirtschaft ist das völlig normal“, so Hannes. Und auch für ein Bergneustädter Ärztehaus eigne sich der Standort mitten in der Innenstadt optimal.
CDU Bergneustadt will genaue Prüfung
Die CDU um Bürgermeister Matthias Thul hatte die Pläne in der Juli-Ratssitzung dagegen verteidigt. Den Baubeginn der Rettungswache könne man nicht konkret benennen, weil hier der Kreis Herr des Verfahrens sei. Und die Prüfung zur Gründung der Entwicklungsgesellschaft wolle man gewissenhaft vornehmen und das brauche eben Zeit – schließlich gehe es um Grundsätzliches zur wirtschaftlichen Betätigung der Stadt, um Investoren, eine clevere Gesellschaftsform und mögliche Fördertöpfe.