StadtumbauBergneustädter Stadtteile wurden für elf Millionen Euro umgestaltet

Bürgermeister Matthias Thul (l.) und sein Vorgänger Wilfried Holberg pflanzten zum Abschluss einen chinesischen Blauglockenbaum im Bergpark.
Copyright: Michael Kupper
Am Samstagnachmittag haben die Bergneustädter Stadtteile Hackenberg und Leienbach den Abschluss einer zehnjährigen Umbauphase auf dem Breslauer Platz und in den Räumlichkeiten des evangelischen Gemeindezentrums gefeiert. Im Rahmen eines Integrierten Handlungskonzeptes waren insgesamt rund elf Millionen Euro in Projekte geflossen, die zu 70 Prozent vom Land getragen wurden. An Stellwänden und bei einer Videopräsentation konnten sich Interessierte einen Überblick über die umgesetzten Maßnahmen verschaffen.
So wurden etwa sechs acht- bis neungeschossige Wohnhäuser an der Breslauer Straße und der „Schönen Aussicht“ abgerissen. Dadurch wurde Platz für den „Bergpark“ mit vielen Sonnenliegen, einem Hängemattenfeld und dem „Kometenschweif“, einer rund 14 Meter langen Kletteranlage. Daneben wurde der Breslauer Platz zur Begegnungsstätte umgestaltet und ein „Feuerwehrspielplatz“ neben dem Gerätehaus in den Farben des Löschzugs.
Gespräch mit Altbürgermeister Wilfried Holberg
„Die großen Riesen sind weg – das ist eine gute Basis, die Bevölkerung vom Hackenberg zu begeistern“, sagte der ehemalige Bürgermeister Wilfried Holberg in einem Interview mit Ursula Mölders vom Stadt- und Regionalplanungsbüro Dr. Jansen, das den Stadtteilumbau begleitet hatte. Schon er habe das Projekt von seinem Vorgänger Gerhard Halbe geerbt: „So etwas kann ein Fluch oder Segen sein – es hat sich als Segen erwiesen.“
Bürgermeister Matthias Thul erzählte, dass er den Hackenberg seit seiner Kindheit kenne: „Damals gab es viele Vorurteile und den Eindruck eines „schwierigen Quartiers“. Durch den Umbau sei der Stadtteil zu einem attraktiven Wohngebiet geworden mit einer Leerstandsquote von unter einem Prozent. Zu Beginn des Projektes 2012 habe dieser Wert noch bei 25 Prozent gelegen. „Die vielen engagierten Hackenberger Bewohner und Vereine geben mir ein gutes Gefühl, dass das auch zukünftig so bleibt.“
Das schlechte Image abgestreift
„Der Stadtteil hat sein schlechtes Image abgestreift“, sagte Michael Zwinge, Sozialarbeiter bei der Stadt, der den Umbau maßgeblich begleitet hatte. „Ich wünsche mir, dass unser Netzwerk diesen Schwung beibehält.“ So werde der neue Frischemarkt mit Poststation sehr gut angenommen, nachdem der frühere Laden mehrere Jahre leer gestanden hatte. Er schilderte, dass auch die Sportanlage Stentenberg durch ein Beachvolleyballfeld, einen Pumptrack, einen Multifunktionsplatz sowie mehrere Outdoorsportgeräte aufgewertet worden sei. Letztendlich werde es Ende des Jahres auch eine neue Imagebroschüre für den Hackenberg geben: „Wir stecken mitten in den Arbeiten dafür.“
Zum Ende der Veranstaltung verabschiedeten sich Simone Derr und Ursula Mölders mit der Pflanzung eines chinesischen Blauglockenbaums im Bergpark vom Hackenberg: „Das ist zwar ein Neophyt, aber ein Klimabaum: Er ist trockenheitsresistent und kann hohe Niederschläge ertragen, wächst bis zu vier Meter im Jahr und hat wunderschöne Blüten für die Insekten.“