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JazzHeike Duncker begeistert mit Schlagzeug-Solo-Konzert im Schauspielhaus Bergneustadt

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Eine Schlagzeugerin bei einem Konzert auf einer Bühne.

Die Schlagzeugerin spielte das Konzert auf einem edlen und dunkelrot lasierten Drumset.

Ein Schlagzeug-Solo-Konzert hatte es im Bergneustädter Schauspielhaus bislang noch nie gegeben. Musikerin Heike Duncker sorgte für die Premiere.

Auf der Bühne des Bergneustädter Schauspielhauses sind schon viele Musikerinnen und Musiker aufgetreten, aber ein Schlagzeug-Solo-Konzert gab dort es bislang noch nie. Dass an den Drums am Freitagabend eine Frau saß, ist ebenfalls selten und machte das Konzert umso besonders.

Heike Duncker aus Bonn (siehe unten) war nach Bergneustadt gekommen und bewies im Schauspielhaus mit 18 Stücken, dass man mit dem Schlagzeug ein interessiertes Publikum durchaus einen Abend lang unterhalten kann. Mit „The drum also waltzes“, einem Stück des amerikanischen Bebop-Schlagzeugers Max Roach, startete sie in den Abend. Mit dem dynamischen Stück mit schnellen Passagen zeigte sie gleich zu Beginn des Konzerts eindrucksvoll die verschiedenen Facetten des Schlaginstrumentes.

Schlagzeug: In der Jazzmusik benutzt man eine kleinere Basedrum

Mitten auf der Bühne spielte sie auf einem edlen und dunkelrot lasierten Drumset des kanadischen Herstellers Ayotte. Die Basedrum, drei Toms und die Snare bestehen aus Ahornholz, dazu kommen sechs Zinnbronze-Becken verschiedener Größen. „Im Gegensatz zu einem Rock-Schlagzeug benutzt man in der Jazzmusik eine kleinere Basedrum und es klingt etwas leiser“ erklärte Heike Duncker nach dem Konzert ihr Arbeitsgerät.

Und so spielte die Bonnerin auch ihre selbst komponierten Stücke eher leise und in ständig wechselnden Rhythmen, eine Verstärkung über die Bühnenanlage war nicht notwendig. Dazu nutzte sie auch ungewöhnliche 11/8- oder 13/8-Takte.

Ihre Eigenkompositionen begannen in der Regel mit einem Thema, es folgte ein Improvisationsteil und anschließend das Schlussthema. Das Stück „Wilde Gärten“trägt Duncker bei jedem Konzert komplett improvisiert vor. Im Stück „Flussaufwärts“ setzte sie zu Beginn Filzklöppel ein, die eine meditative Stimmung schafften und die Zuhörer geradewegs in eine schöne Landschaft entführten. Weitere Stücke waren „Fat Cat“, „Sternzeit 2084“ und „Jacke wie Hose“.

Am Ende des außergewöhnlichen Konzertes im Schauspielhaus gab es langanhaltenden Applaus sowie die Möglichkeit für die Konzertbesucherinnen und -besucher, mit der Künstlerin persönlich ins Gespräch zu kommen, was einige gerne nutzten. 


Mehr über die Musikerin Heike Duncker

Heike Duncker ist Jazz-Schlagzeugerin, Komponistin und Bandleaderin und nahm Unterricht an der städtischen Musikschule in Bonn, auch für Harmonielehre und Klavier. Auch das Vibraphon zählt zu ihren Instrumenten. Eine spätere Station ihrer Ausbildung war die Musikhochschule im niederländischen Arnheim. Konzerte gab die Musikerin bereits deutschlandweit, neben Solo-Konzerten auch mit ihrem eigenen Trio, im Quartett oder als Begleitung für das Frauen-Kabarett Duo „Missfitts“ im WDR-Fernsehen.