Die Kfz-Sachverständigen Klaus Klein (62) und Jürgen Müller (63) haben in Bergneustadt ein neues Domizil bezogen.
Eingespieltes DuoKfz-Sachverständige eröffnen in Bergneustadt neuen Standort

So kennen Kunden das Duo: Jürgen Müller (l.) und Klaus Klein, bewaffnet mit Kamera und Notizzetteln, bei der Begutachtung eines Fahrzeugs.
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An das allererste Fahrzeug, das er als Sachverständiger begutachtete, kann sich Klaus Klein (62) immer noch gut erinnern. Ein Honda Civic, ein flammneues Modell, wurde ihm damals, Anfang der 1990er-Jahre, nach einem Unfall vorgeführt. Kleins Urteil: wirtschaftlicher Totalschaden. Bei Kompagnon Jürgen Müller (63) war es ein Audi 80, der mit allerlei Macken im Lack vorfuhr – tatsächlich hat Müller seinen kompletten ersten Gutachtenordner als Erinnerung aufgehoben. Darin sind die Schadenshöhen noch penibel in D-Mark notiert.
Seit 1998 arbeiten die beiden Kfz-Meister zusammen, damals stieg Müller in das Sachverständigenbüro mit ein, das Klein bereits 1990 in Gummersbach gegründet hatte. Im Mai 2005 bezog die Firma die umgebaute Shell-Tankstelle an der Kölner Straße in Bergneustadt. Im Februar sind die beiden Experten nun wieder umgezogen – inklusive des Prüfgeschäfts des Tüv Süd, das 2014 mit Ingenieur Patricius Hachenberg als drittem Partner dazukam – diesmal ein paar Meter weiter an die Industriestraße. Der Neubau mit 600 Quadratmetern Nutzfläche ist dieser Tage übrigens in ganz Deutschland zu sehen: Die Verantwortlichen beim Tüv Süd werben mit dem Bergneustädter Gebäude als gelungenes Beispiel für einen Prüfstandort der Zukunft. Genug Platz für Bus und Lkw
Experten rechnen mit weniger Unfällen
Stichwort Zukunft: Bietet die Halle mit zwei Prüfstraßen bereits viel Platz – zum Beispiel für die doppelte Belegung mit Pkw, aber auch für die Untersuchung von ganzen Lkw-Gespannen, Wohnmobilen und Bussen – so haben Klein und Müller zusammen mit ihren Nachfolgern Maximilian Klein und Björn Kindgen von Anfang an auch Wert auf einen geräumigen Bereich hinter dem neuen Firmengebäude gelegt.
Denn: Aktuell macht das Unternehmen noch 60 Prozent seines Umsatzes mit Schadensgutachten, 40 Prozent entfallen auf das Prüfgeschäft. Aber Jürgen Müller und Klaus Klein sind davon überzeugt, dass es mittelfristig durch das autonome Fahren nicht mehr so viele Verkehrsunfälle und damit Schäden an den Autos geben wird. „Der Schadensbereich wird absehbar nicht weiter wachsen“, erklärt Klein.
Dafür dürfte es spannend werden, wie demnächst die Hauptuntersuchung bei Fahrzeugen aussieht, die per Computer gesteuert werden. Die beiden Unternehmer berichten von Überlegungen der Branche, laut denen autonom fahrende Autos künftig regelmäßig eine Teststrecke absolvieren müssen. „Wir planen hier für die kommenden 30 Jahre. Es war uns wichtig, dass wir am neuen Standort Platz für die Dinge haben, die da noch kommen werden“, sind sich beide einig.
Computergelenkte Limousine oder oller Audi 80 – eines habe sich während all der Jahrzehnte im Sachverständigen- und Prüfsegment nicht verändert, verraten Klaus Klein und Jürgen Müller: „Für die einen ist das Auto ihr Ein und Alles und den anderen ist ihr Fahrzeug völlig egal.“ Hinter die Kulissen des Sachverständigenbüros Müller und Klein und des Prüfbetriebs können Interessierte beim Frühlingsfest zur Neueröffnung am Samstag, 24. Mai, 10 bis 16 Uhr, Industriestraße 13 in Bergneustadt, blicken.