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Kein BrennpunktOberbergs Landrat sieht keine Chance für eine Polizeiwache in Bergneustadt

Lesezeit 2 Minuten
Auf einem Display am Heck eines Polizeimotorrads ist das Wort «Folgen» zu lesen.

Das Neustädter Stadtgebiet wird auch künftig von der Polizeistation in Gummersbach angefahren. Es wird keine eigene Wache geben. 

Kein Bedarf und auch kein Personal: Der Wunsch der Bergneustädter Politik bleibt unerfüllt. Zuständig ist weiter die Wache Gummersbach. 

Eine klare Absage hat Landrat Jochen Hagt (CDU) Forderungen aus der Bergneustädter Politik nach Errichtung einer Polizeistation im Stadtgebiet erteilt. Eine zusätzliche Wache sei weder erforderlich noch – mit Blick auf das zur Verfügung stehende Personal – umsetzbar, heißt es in einem Schreiben, das Hagt als Behördenleiter der oberbergischen Polizei verfasst hat. Die Mitteilung wurde am Mittwochabend den Neustädter Stadtverordneten zur Kenntnis gebracht.

Knappe Mehrheit für den Wunsch im Bergneustädter Stadtrat

Ende Januar hatte eine knappe Mehrheit im Stadtrat für den Wunsch nach deutlich mehr Polizeipräsenz in der Stadt gestimmt. Die Idee einer eigenen Wache hatte die SPD-Fraktion ins Spiel gebracht, die UWG mindestens verstärkte Streifenfahrten im Zentrum gefordert. Die Bergneustädter CDU hielt die Vorschläge für unrealistisch und vor allem unbezahlbar, die Fraktion hatte dagegen gestimmt.

Angriff auf der Talstraße gab Anlass

Vorausgegangen war der damaligen Diskussion ein Angriff auf eine Frau auf der Talstraße im Dezember. Diese Tat erwähnt auch Hagt, betont aber zugleich, dass das Oberbergische der sicherste Landkreis in NRW sei und die Kriminalitätszahlen für Bergneustadt langjährig sogar unter dem Kreisdurchschnitt gelegen hätten. 2024 sei die städtische Statistik zwar leicht über den oberbergischen Durchschnittswert gestiegen, „signifikante Kriminalitätsbrennpunkte“ seien für die Polizei aber nicht erkennbar.

Bergneustadt laut Landrat von Gummersbach aus schnell erreichbar

Der Landrat geht zudem auf die bestehenden Wachen in Gummersbach, Waldbröl und Wipperfürth ein. Diese drei Standorte gewährleisteten, „bei einer der geringsten Polizeidichten im Land NRW, vertretbare Einsatzreaktionszeiten bei den zum Teil langen Anfahrtswegen außerhalb der Wachstandorte.“ Mit besonderem Blick auf Bergneustadt stellt Hagt fest, dass die Stadt im Wachbereich Gummersbach diejenige Kommune sei, die die Streifenwagen am zweitschnellsten erreichen, natürlich nach der Kreisstadt selbst.

Im Schichtdienst werde auch weiterhin ein Streifenwagen für Bergneustadt eingeplant, so Hagt. Anfang April hatte der Landrat mit Peter Schneider bereits einen neuen Beamten für den Bergneustädter Bezirksdienst vorgestellt.