Bürgerbeteiligung geplantNächste Schritte für Bergneustädter Klimakonzept stehen fest

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Mit Solarzellen auf dem Dach trägt der Krawinkelsaal bereits zum Klimaschutz bei. Dort sollen Bergneustädter am 23. Juni Ideen abliefern, was außerdem für die Umwelt getan werden kann.

Mit Solarzellen auf dem Dach trägt der Krawinkelsaal bereits zum Klimaschutz bei. Dort sollen Bergneustädter am 23. Juni Ideen abliefern, was außerdem für die Umwelt getan werden kann.

Bergneustadt – Dass die Stadt Bergneustadt ein Klimaschutzkonzept aufstellt, ist beschlossene Sache. Jetzt ist dem Ausschuss für Umwelt und Zukunftsfragen vorgestellt worden, was die konkreten Schritte sind. Startschuss ist eine Auftaktveranstaltung für alle Bürger am Donnerstag, 23. Juni, um 18 Uhr im Krawinkelsaal.

Mit der Erstellung des Konzepts wurde die Essener Ingenieurgesellschaft Gertec beauftragt. Planerin Sabine Lohoff erklärte, dass sie gemeinsam mit drei Kollegen ein ambitioniertes, aber vor allem auch umsetzbares Maßnahmenpaket erarbeiten will. Neben vielen anderen Punkten werde dabei auch ein Augenmerk auf Versorgungssicherheit mit Energie gelegt – ein Thema, das seit dem Krieg gegen die Ukraine wieder eine ganz neue Bedeutung gewonnen habe.

Welche Sektoren haben größten Einfluss auf Emissionen?

Zunächst wird das Büro erfassen, wie viele Treibhausgase im Zeitraum von 1990 bis 2019 aus dem Stadtgebiet in die Atmosphäre entlassen wurden, so Lohoff: „Da geht es um die Frage, welche Sektoren besonders großen Einfluss auf die Emissionen haben, ob etwa Wirtschaft, Haushalte oder aber Verkehr.“ Darauf aufbauend werde eine Potenzialanalyse erstellt und konkretisiert, welche Maßnahmen in den kommenden Jahren umsetzbar sind. Die Rede war von einem Umsetzungszeitraum von 15 Jahren.

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Das Konzept liegt aber nicht alleine in der Hand der Essener, die Bergneustädter sollen dabei auf mehreren Ebenen mitarbeiten. Ein sogenanntes Akteurskataster wurde bereits erstellt, in dem steht, welche Institutionen bei der Erstellung hilfreich sein könnten. Zudem soll eine verwaltungsinterne Arbeitsgemeinschaft in zahlreichen Sitzungen den Prozess begleiten. Für August und September sind Fachworkshops geplant, in denen Mitglieder der Verwaltung und regionale Akteure gemeinsam Ideen entwickeln sollen. Auch seien Arbeitsgruppen denkbar, die aus Mitgliedern der Stadtratsfraktionen bestehen.

Auch Bergneustädter Bürger sind gefragt

Nicht zuletzt seien auch die Bürger gefragt, die am 23. Juni mit ins Boot geholt werden sollen. Im Krawinkelsaal wird dann erläutert, was das Konzept bewirken soll, und es werden sogleich Ideen gesammelt. Zur Planung bittet die städtische Klimaschutzmanagerin Nora Leidig um Anmeldung unter E-Mail nora.leidig@bergneustadt.de. Einen Tag später soll im Internet eine Online-Ideenkarte freigeschaltet werden, auf der die Bürger ihre Vorstellungen für ein besseres Klima eintragen können. Eine Zwischenpräsentation für die Öffentlichkeit werde voraussichtlich im Herbst stattfinden, bei der Maßnahmen konkretisiert werden. Ein fertiges Strategiepapier könnte dann im März 2023 beschlossen werden.

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Bei der jetzigen Präsentation im Ausschuss wurde deutlich, dass die Politik bei der Erstellung mehr als nur ein Wörtchen mitreden will. Die Vorsitzende Heike Schmid (CDU) hakte mehrmals nach, welche Rolle ihrem Ausschuss denn bei dem Prozess zukommen werde. Eine konkrete Antwort erhielt sie nicht, doch die Zusicherung, dass die Politik beteiligt werde. Verärgert zeigten sich mehrere Mitglieder darüber, dass sie erst während der Sitzung von der schon bald stattfindenden Auftaktveranstaltung erfuhren.

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