BoxbergkreiselEntspannt durch die Großbaustelle
Waldbröl – Stillstand gibt es nur, wenn der Rettungsdienst ausrückt. Per Knopfdruck werden dann sämtliche Ampeln rund um den Boxberg auf Rot geschaltet, damit Notarzt oder Feuerwehr keine Sekunde zu viel in der Baustelle aufgehalten werden. „Die Zufahrt zum Krankenhaus muss zu jeder Tages- und Nachtzeit frei sein“, nennt Heinz Thorn vom Landesbetrieb Straßen NRW eine der zahllosen Bedingungen, die geregelt werden mussten, ehe am Waldbröler Boxberg die Bagger anrückten.
Für 4,3 Millionen Euro entsteht dort Oberbergs bis dato aufwendigster Kreisverkehr als Brücke über die Eisenbahn, als Knoten für fünf Straßen und mit insgesamt 45 Metern Durchmessern auch recht groß.
Viele Jahre hat die Stadt Waldbröl auf diesen Kreisel gehofft und gewartet, damit zumindest ein Teil der Verkehrsprobleme gelöst werden kann. Mit durchschnittlich 18000 Kraftfahrzeugen pro Tag ist der Boxberg nach Auskunft von Thorn und seinem Kollegen Andreas Pabst neben dem Dreieck in Gummersbach-Niederseßmar Oberbergs höchst belastete Verkehrsader.
Damit dieser Verkehr trotz aller Widrigkeiten möglichst reibungslos fließen kann, arbeitet die Stadt Waldbröl mit Hartmut Schröder und seinen Kollegen vom Bauamt sowie der Landesbetrieb Straßen mit den drei beteiligten Baufirmen Koch, Weber und Meyer Hand in Hand. Als parkende Autos in den ersten Tagen die Umleitungsstrecke an der Homburger Straße blockierten, wurde dort kurzerhand absolutes Halteverbot verhängt. Während der gesamten Baumaßnahme bleibt die Kaiserstraße in Richtung Hermesdorf Einbahnstraße, der vorübergehend angelegte „Bypass“ der Ernst-Moritz-Arndt-Straße bleibt so lange bestehen. Nächste Woche werden Kaiser- und Strandbadstraße mit einer 45 Meter langen und zwei Meter breiten Fußgängerbrücke verbunden, die Fundamente dafür wurden gestern gegossen.
Bis Mitte Mai, so Thorn, Pabst und Schröder, soll die knifflige Verlegung der Versorgungsleitungen abgeschlossen sein. Sämtliche Leitungen – Wasser, Kanal, Gas, Strom, Telekommunikation und ähnliches – verliefen unter der bisherigen Boxbergbrücke. Bis auf ein kleines Leck in einer Gasleitung, das schadlos beseitigt werden konnte, habe es keine Komplikationen gegeben. Sind alle Leitungen und Anschlüsse in der Erde, können Homburger Straße und Strandbadstraße wieder ohne Baustellenampel in zwei Richtungen befahren werden, für Kaiser-, Wiehler und Morsbacher Straße bleibt es bei der aktuellen Einbahn-Ampel-Regelung. Im Sommer werden die Stützwände für den Brückenkreisel errichtet, die alte Brücke wird anschließend abgerissen, dann beginnt die eigentliche Bauphase. „So werden wir im Laufe des nächsten Jahres das Brückenbauwerk fertigstellen, dann die Bahnstrecke und zu guter Letzt die Fahrbahn“, sieht Heinz Thorn bereits Land in Sicht.