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Vertrag bei Viktoria Köln nicht verlängertMesenhöler wechselt in Niederlande

4 min
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Daniel Mesenhöler

  1. Für den Bergneustädter Daniel Mesenhöler waren die vergangenen Wochen nicht einfach.
  2. Nachdem sein Vertrag bei Viktoria Köln nicht verlängert wurde, war es ungewiss wie es weitergeht.
  3. Jetzt freut er sich auf seinen neuen Verein.

Bergneustadt/Amelo – Hinter Daniel Mesenhöler liegen keine einfachen Wochen. Der Vertrag bei Fußball-Drittligist Viktoria Köln wurde nicht verlängert, zuletzt war der Bergneustädter erstmals in seiner Karriere arbeitslos. „Das war keine schöne Zeit, vor allem durch die Ungewissheit, wie es weitergeht“, sagt der 25-jährige Torhüter. Zwar hielt sich Mesenhöler bei der U21 des 1. FC Köln am Geißbockheim dort fit, wo er zum Fußball-Profi ausgebildet wurde. „Doch ich war nicht Teil einer Mannschaft, konnte mich nicht belohnen für meine Trainingsleistungen.“

Die höchste niederländische Spielklasse

Dies soll sich nun wieder ändern. Daniel Mesenhöler ist zu Heracles Almelo in die Ehrendivision gewechselt, einem Verein in der höchsten niederländischen Spielklasse, der nach dem griechischen Helden Herakles benannt wurde. „Ich bin sehr froh, dass ich in Almelo gelandet bin und einen guten Verein gefunden habe“, berichtet Mesenhöler, der mit dem Fußballspielen beim TuS Othetal begann.

Mit seinem Wechsel ging in der Vorwoche alles ganz schnell: Kontakt aus Almelo, drei Trainingseinheiten absolviert, Vertrag unterschrieben – einen Tag später gehörte der Bergneustädter bei seinem neuen Club bereits zum Kader und verfolgte die 0:3-Niederlage bei Vitesse Arnhem von der Bank aus. „Für mich war es gut, direkt dabei zu sein. So konnte ich die Abläufe und die Atmosphäre mitbekommen.“

Der neue Cheftrainer kennt den Bergneustädter bereits

Dass der 25-Jährige nach den Stationen Union Berlin, MSV Duisburg und Viktoria Köln nun in die Niederlande gewechselt ist, hat zwei Gründe: Einerseits stand Mesenhöler auf der Liste von Almelos Torwarttrainer, andererseits hatte Chefcoach Frank Wormuth noch Mesenhölers Nummer abgespeichert. „Wir kennen uns aus der U20-Nationalmannschaft. Er war damals unser Trainer, und wir waren gemeinsam in Neuseeland bei der U20-WM. Ich habe ein paar Spiele unter ihm gemacht und kenne seine Philosophie. Das ist sicher kein Nachteil“, erklärt der Bergneustädter. Handlungsbedarf hatte Heracles Almelo, nachdem sich mit Janis Blaswich die ebenfalls deutsche Nummer eins verletzte.

Dessen Rückkehr ist ähnlich ungewiss wie Mesenhölers Entwicklung in den Niederlanden. „Kurzfristig muss ich erstmal ankommen, mich zurechtfinden und alles regeln, so dass ich mich so schnell wie möglich voll auf den Fußball fokussieren kann“, sagt Mesenhöler und fügt an: „Die Länderspiel-Pause kommt mir dabei entgegen. Sollte ich danach schon zum Einsatz kommen, wehre ich mich nicht dagegen. Ich sehe mich allerdings eher in der Jäger-Rolle, will mit meinen Qualitäten überzeugen und mich von meiner besten Seite zeigen. Druck mache ich mir keinen, aber natürlich hoffe ich auf Spielpraxis. Das wäre sehr viel wert, wenn ich diese Chance bekomme.“

Mesenhöler will sich durchsetzen

Vor allem will sich Daniel Mesenhöler nach einem schwierigen Jahr bei Viktoria Köln in Almelo durchsetzen. Dass er dabei erstmals in seiner Karriere den Schritt ins Ausland wagt, wertet er positiv. „Das ist ein spannender Schritt mit neuen Erfahrungen. Almelo liegt zwar nur zwei Stunden von Köln entfernt, doch es ist trotzdem etwas anderes, allein durch die Sprache“, erklärt der Torhüter. „Bei uns ist es ein Mix aus Englisch, Niederländisch und Deutsch. Für mich gilt es jetzt, zu lernen und zu verstehen.“ Die erste Einheit Niederländisch hat Mesenhöler bereits hinter sich gebracht. „Die passenden Kommandos müssen auf schnell sitzen“, betont er.

Noch spannender als das sprachliche Zurechtfinden wird freilich die sportliche Entwicklung. Die niederländische Ehrendivision schätzt Mesenhöler insgesamt auf deutschem Zweitliga-Niveau ein, „in der Spitze allerdings mit großer Qualität“ mit Clubs wie Ajax Amsterdam, PSV Eindhoven oder Feyenoord Rotterdam. Heracles Almelo sei ein „Sprungbrett-Verein“, bei dem sich junge Spieler gut entwickeln können. „Meine ersten Eindrücke sind sehr gut, es ist alles sehr professionell.“

Wird der Schritt in die Niederlande zum Sprungbrett?

Ob der Schritt in die Niederlande auch für Daniel Mesenhöler ein Sprungbrett wird und wohin – das werden die kommenden Monate zeigen. Der Bergneustädter verspürt zunächst einmal „Erleichterung, dass die Zeit ohne Verein vorbei ist. Je länger es gedauert hat, desto mehr Gedanken macht man sich“, sagt der 25-Jährige. Es sei eine anstrengende, aber auch aufschlussreiche Phase gewesen. „Ich habe mich fit gehalten, mein Fernstudium vorangetrieben und Zeit mit meiner Freundin verbracht. Das hat mir gezeigt: Es gibt ein Leben neben dem Fußball, das auch sehr schön sein kann“, erklärt Mesenhöler und fügt an: „Jetzt freue ich mich aber, dass es wieder richtig losgeht.“