Trauer um Werner KeppelLindlarer Musiker machte das Süper-Duett zu einem Erfolg

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Werner Keppel (rechts) mit Hans Süper 1993 bei einem Auftritt in Lindlar.

Lindlar – Wenn das Nummerngirl von der Bühne tapste und die Herren in der Lennefetalhalle steil gingen, dann war einer ganz ruhig: Werner Keppel. Und das, obwohl er hier ein Heimspiel hatte und vor 1000 ausgelassenen Karnevalisten mit allem Ernst in Saiten griff.

Wie nun bekannt wurde, ist der Lindlarer Musiker bereits am 24. Mai im Alter von 89 Jahren gestorben.

In Lindlar entstanden die legendären Auftritte des Süper-Duetts

Keppel wurde als Gegenpart von Hans Süper im Kölner Karneval bekannt. Als Süper-Duett waren die beiden eine feste Größe im rheinischen Karneval. Bundesweit bekannt wurden sie durch die Fernsehsitzungen. Zehn Jahre, von 1991 bis 2001, tourte Werner Keppel jede Session mit Süper durch die Säle des Westens. Das Süper-Duett folgte dem Colonia-Duett nach und setzte weiter auf die Arbeitsteilung von Ernst und Ulk.

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Werner Keppel und Hans Süper 2017 in Köln.

Station machte das Duett dann auch meist bei den Herrensitzungen und auf den immer größer werdenden Damensitzungen der KG Rot-Weiß Lindlar, damals noch KG Lindlar-Falkenhof. In Lindlar war es auch, wo Süper und Keppel gemeinsam an ihren Auftritten feilten.

Das Erfolgsrezept des Duos war die Gegensätzlichkeit der beiden Charaktere. So gab Keppel den ernsten Part, stimmte zum Beispiel mit der Gitarre das Lied von „de Mösch“ an, während Süper aufgedreht dazwischen quasselte.

Wenn Keppel und Süper dann gemeinsam ins fulminante Zusammenspiel gingen, dann war die Wirkung aus scheinbarer Anarchie, die in Harmonie übergeht vor allem Keppels Gespür für Timing und Tempo zu verdanken. Kein Wunder, war Keppel doch von Hause aus eigentlich Jazz-Musiker.

„Werner hat auf jeden Fall mehr gearbeitet als ich. Er hat viele Stunden an unseren Programmen gefeilt. Ihm gebührt wirklich der Dank und die Anerkennung,“ erinnerte sich Hans Süper nun im Kölner Express.

Das hohe Maß an Professionalität, gepaart mit einem trockenen Humor und viel Freundlichkeit, das ist auch Manfred Kümper im Gedächtnis geblieben. Der langjährige Sitzungspräsident der KG Rot-Weiß schätzte Keppel als verlässlichen Künstler , vor allem aber als einen „feinen Menschen“, so Kümper.

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Auch Witha Stüttem von der KG Lindlar erinnert sich gerne an die Treffen mit Keppel, den sie wiederum erst über den Umweg Hans Süper kennen und schätzen lernte: Sie berichtet von seinem hintersinnigen Humor und seiner Freundlichkeit. „Man hat ihn ja auch immer wieder im Ort getroffen“, erinnert sie sich. Die Trauerfeier für Werner Keppel hat bereits vergangene Woche in St. Severin Lindlar stattgefunden. (lb)

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