Der Waldschrat von den DomstürmernGummersbacher Stevie Gable gehört zu den Stars des Fastelovend
Rebbelroth – „In Köln leben könnt’ ich nicht“, sagt der Künstler, der mit bürgerlichem Namen Stefan Gabel heißt. Gables nunmehr dritte Karnevalssession mit den Domstürmern wird die bislang anstrengendste. Ab kommender Woche wird die Gruppe keinen Ruhetag mehr haben. Bis Aschermittwoch sind Gable und die Domstürmer für 180 Veranstaltungen gebucht.
„An einem einzigen Tag können das dann bis zu elf Auftritte sein“, berichtet der 48-Jährige. Der jecke Tourneeplan durch die Zelte und Säle macht deutlich, wie sehr die Gruppe auf Zack sein muss – zwischen den einzelnen Terminen bleiben meist nur eineinhalb Stunden. Entsprechend schnell müssen Gable und Kollegen auf den Bühnen spielbereit sein.
Gable nennt sich selbst „Waldschrat“
„In nur anderthalb Minuten steht unser Sound, und wir legen los“, sagt der Profimusiker. Eine vierköpfige Technikcrew unterstützt die „Stürmies“, wie sich die Musiker selbst nennen, beim reibungslosen Ablauf.
Das Leben von Gable war vor den Domstürmern weniger hektisch. Er wirkte in diversen Bandprojekten mit, reiste als Musiker durch ganz Europa, machte sich in Oberberg unter anderem als Mitglied der Swing-Soul-Formation „Soulution“ einen Namen. Die Stürmies lassen Gable mittlerweile keine Zeit mehr für andere Projekte.
„Die haben absolute Priorität“, sagt Gable. Denn die Domstürmer sind nicht nur in der fünften Jahreszeit ausgebucht: Im vergangenen Sommer hatte die Gruppe ebenfalls 150 Auftritte.
„Wir sind halt keine reine Karnevalsband, sondern eine kölsche Band, die sehr gerne im Karneval unterwegs ist.“ Nur ab und zu tritt Gable weiterhin mit Armin Bandurski aus Niederseßmar auf. Als „Soulful Acustic“ interpretieren die beiden akustisch Hits von Eric Clapton, Lionel Ritchie und anderen Stars. „Das ist für mich eine Herzensangelegenheit.“ Gables Herz hängt auch an seiner Heimat. So sehr er die kölsche Mundart mag – auf die Wälder und Talsperren seines Oberbergs will der Naturmensch nicht verzichten. Er nennt sich selbst „Waldschrat“, ist mit Laufschuhen oder Fahrrad öfters an der Genkel und am Unnenberg unterwegs, oder er übt sich mit Pfeil und Bogen im Wald vor der Haustür.
Naturmensch durch und durch
Bogenschießen sei sehr gut für den Rücken, sagt Gable, der angesichts des stressigen Karnevalsprogramms großen Wert auf ein gesundes Leben legt. Dazu gehört neben Bewegung auch viel Obst und Gemüse. Für die Auftritte packt er sich selbst gemachte Verpflegung ein. Nur ab und zu gönnt er sich bei den Sitzungen ein Mettbrötchen.
Auf die nun gestarteten Feiertage freut sich Gable. Der neue Hit „Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching“ ist dem Gitarristen längst in Fleisch und Blut übergegangen. Er wird ihn hunderte Male spielen, in und rund um Köln, von Königswinter bis Mönchengladbach, von Aachen bis Morsbach. Und auf welcher jecken Bühne spielt Gable am liebsten? Er ist sich sicher – die Damensitzung in Lindlar kann nichts schlagen: „So eine wunderbare Organisation und Stimmung gibt’s selten.“