Eigener Blick auf die NaturReichshofer Fotograf Egon Caspari wird 80 Jahre alt

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In Alben hat Egon Caspari Fotosafaris durch die ganze Welt dokumentiert.

In Alben hat Egon Caspari Fotosafaris durch die ganze Welt dokumentiert.

Reichshof – Sein Haus in Reichshof-Drespe wirkt wie eine Galerie. Er wurde darin geboren, hat darin acht Jahrzehnte lang gelebt und es mit seinen Bildern gestaltet. „Ich kann kaum glauben, dass ich schon 80 bin“, wundert sich Egon Caspari, der heute seinen runden Geburtstag feiert.

Der rüstige Senior bedauert, dass er seinen Vater, Dorfmetzger in Drespe, nie kennenlernen durfte, da dieser im Krieg gefallen ist. Nach der Volksschule in Drespe machte Caspari bei BPW eine Ausbildung zum Maschinenschlosser und arbeitet dort bis zur Pensionierung 1999 in der Arbeitsvorbereitung.

Foto-Reisen werden zum Abenteuer

Seine private Leidenschaft ist schon lange die Fotografie. Mit 20 Jahren kaufte er seine erste Kamera, eine Exa 2 aus DDR-Produktion und nutzte sie fortan in jeder freie Minute. Bald richtete er sich eine eigene Dunkelkammer ein. Seit einigen Jahren fotografiert er auch digital. Mit Begeisterung erzählt Caspari von Fotoreisen nach Frankreich, Italien, Polen und Brasilien. Ein absolutes Highlight war Island: „Ich hatte das Glück, dass meine beiden Freunde sich dort auskannten.“ So sei die Reise ein richtiges Abenteuer geworden. Neben Landschaften fotografiert Caspari besonders gerne Stillleben und Menschen. So hat er mit der Kamera eindrucksvolle Porträts von polnischen Landarbeitern und brasilianischen Indianerinnen aufgenommen.

Eine seiner Spezialitäten sind Collagen, in denen er Naturfotos mit passenden Materialien wie Federn oder Blättern arrangiert. So kombiniert er das Bild einer Pusteblume mit Löwenzahnsamen. Sehr ausdrucksvoll wirkt das Foto der Fraßspuren eines Buchdruckers in Kombination mit dem originalen Holzstück. Ein besondere Bildsprache hat Caspari für die Darstellung von bewegtem oder gefrorenem Wasser gefunden. „Ich bearbeite grundsätzlich keines meiner Fotos“, erläutert er. Stattdessen integriert er Reflexe und farbige Objektspiegelungen in wie Malerei wirkenden Abstraktionen. „Man muss einen Blick für die Feinheiten entwickeln“, sagt Egon Caspari. „Ein guter Fotoapparat allein reicht nicht.“

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Er hatte Ausstellungen im Gummersbacher Bruno-Goller-Haus und in Ärztehäusern in Dieringhausen und Bergneustadt. Seine Werke wurden in den Rathäusern von Gummersbach, Waldbröl und Wipperfürth, sowie in Köln und Lindlar gezeigt.

Seit einigen Jahren beschäftigt sich der vielseitige Künstler auch mit Bildhauerei. Viele dieser Arbeiten zieren seinen weitläufigen Garten. Seit 1990 lebt er in Drespe mit seiner zweiten Frau Hella. Den Geburtstag kann er wegen Corona jetzt nur im engsten Familienkreis begehen. Im Herbst möchte er das runde Datum mit einer Freiluftausstellung in Drespe nachfeiern. Dort wo er vor 80 Jahren geboren wurde.

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