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Um Bach zu schützenAggerverband hat neues Regenrückhaltebecken fertiggestellt

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Das neue Regenrückhaltebecken unterhalb von Schnellenbach ist das 88., das der Aggerverband betreibt.

Schnellenbach – Jetzt ist es fertig: Der Aggerverband hat unterhalb von Engelskirchen-Schnellenbach ein neues Regenrückhaltebecken (RRB) fertiggestellt, genau an der Stelle, an der früher die 1996 stillgelegte Kläranlage stand. Es dient nicht in erster Linie dem Hochwasserschutz, sondern dem Schutz des benachbarten Schnellenbachs.

Denn der wurde bei Starkregenereignissen immer wieder von Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen. Sturzbachartige Wassereinleitungen beschädigten seit Jahren immer wieder die Uferböschung und verwandelte den Bach in einen kleinen reißenden Fluss, der nicht nur mehrere hundert Kilogramm schwere Wasserbausteine mit sich riss, sondern auch alles Leben im Bach, erklärt Bauleiter Markus Büscher. Damit soll jetzt Schluss sein.

Niederschlagswasser wird erst im RÜB gesammelt

Hintergrund ist, dass seit 1997 das häusliche Abwasser und das Niederschlagswasser aus Schnellenbach in die Kläranlage Ründeroth geleitet wird. Um sicherzustellen, dass bei Starkregenereignissen der Zulauf aus Schnellenbach die Anlage in Ründeroth nicht überfordert, wird in diesen Fällen das zu viel anfallende Niederschlagswasser erst im Regenüberlaufbecken (RÜB) Schnellenbach gesammelt, erklärt Ramona Zistler vom Aggerverband bei einem Ortstermin. 670 Kubikmeter Wasser passen da rein – aber das reicht manchmal nicht aus, um den Niederschlag vollständig zurückzuhalten. Zehn mal lief das RÜB im Jahr 2018 über, zweimal im Jahr 2019. Das waren die Ereignisse, die dem Schnellenbach jedes Mal zusetzten.

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In Zukunft soll dieses überschüssige Wasser im neuen Regenrückhaltebecken aufgefangen und maßvoll an den Schnellenbach abgegeben werden – mit nur noch 170 Litern pro Sekunde. „Durch diese deutliche Reduzierung wird das Ökosystem des Gewässers geschützt und Kleinlebewesen können sich besser ansiedeln“, so Ramona Zistler. Auch die Umrandung des Rückhaltebeckens mit Gabionen, also den mit Steinen befüllten Käfigen – soll Insekten und anderen Lebewesen als Unterschlupf dienen.

Alles in allem hat sich der Aggerverband die Maßnahme 600 000 Euro kosten lassen. Das neue Becken hat ein Volumen von 2100 Kubikmetern und ist bereits in Betrieb genommen worden.