Drei Vereine wurden in Engelskirchen für langjähriges Engagement ausgezeichnet.
Friedhofspflege mit LeidenschaftAuszeichnung für Engelskirchener Vereine

Bürgermeister Lukas Miebach (vorn, 3.v.r.) überreichte die Auszeichnung an die Vereinsvertreter.
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„Für mich persönlich ist dieser Abend ein besonderer Moment: Ich darf als neuer Bürgermeister erstmals eine Laudatio halten. Dass ich diese Premiere ausgerechnet Menschen widmen darf, die mit jahrzehntelanger Erfahrung, tiefer Verbundenheit und großem Herzen unsere Gemeinde prägen, erfüllt mich mit echter Dankbarkeit und Respekt.“ Engelskirchens neuer Bürgermeister Lukas Miebach ließ am vergangenen Freitagabend im Ratssaal keinen Zweifel daran, dass die Auszeichnung für besonderes Engagement in der Gemeinde Engelskirchen in diesem Jahr an die richtige Adresse gerichtet war.
Bürgermeister Miebach ehrt Engagement
Der Gemeinderat hatte in den Wochen zuvor aus allen eingereichten Vorschlägen die Friedhofs- und Friedhofspflegevereine von Osberghausen, Schnellenbach und Wallefeld/Wahlscheid ausgewählt, um sie mit der Auszeichnung zu ehren.
Vor rund 15 Jahren stand die Gemeinde Engelskirchen vor einer schwierigen Situation. Die Kosten für die Pflege und die Instandhaltung der Friedhöfe waren gestiegen und in der Form nicht mehr finanzierbar. Die Politik musste überlegen, ob die kleinen Ortsfriedhöfe geschlossen und zusammengelegt werden könnten. Doch dagegen wehrten sich Bürgerinnen und Bürger. Und viel wichtiger: Sie packten kräftig an. In enger Kooperation oder gar als Abteilung der Verschönerungs- und Bürgervereine fanden sich immer mehr Menschen, die jene Friedhöfe zu Orten machten, an denen ein würdiger Abschied und Trauer Raum haben.
Schöner als jemals zuvor
„Dank dieses Engagements sind unsere Friedhöfe heute schöner, als sie jemals zuvor waren“, betonte Miebach. In unzähligen Stunden wurden Wege erneuert, Zäune gesetzt und Grünflächen gepflegt. Mitunter verzeichneten die Ortsteile inzwischen mehr Beerdigungen als Sterbefälle, was bedeute, dass auch Menschen von außerhalb bewusst diese Friedhöfe als letzte Ruhestätte aussuchten.
Für Udo Berghaus vom Friedhofsverein Wallefeld/Wahlscheid ist der Preis der krönende Abschluss seiner Zeit als erster Vorsitzender, denn der 77-Jährige möchte diese Position abgeben. Begeistert erzählte er von den unzähligen Arbeiten, vor allem der Renovierung der Friedhofshalle. Dort soll auch die Engelsfigur aus Grauwacke, die bei der Ehrung jedem Verein überreicht wurde, ihren Platz finden.
Nicole Herrmann, Vorsitzende des Friedhofspflegevereins Osberghausen nannte einen einfachen, aber klaren Grund für ihr Engagement: „Ich liebe einfach diesen Friedhof, genieße die Ruhe und den Ausblick.“ Ihr Vereinskollege Günter Bleßberg sah seine Einsatzbereitschaft mit Humor: „Ich muss ja demnächst irgendwann mal dahin, da kann man sich ja vorher mal drum kümmern“, sagt der rüstige 85-Jährige mit einem Lachen.
Monika Güdelhöfer, Vorsitzende des Schnellenbacher Vereins, ist seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik aktiv. „Wir sollten unsere Dörfer lebenswert halten und Friedhöfe sollen ein würdevoller Ort der Begegnung sein“, beschrieb sie ihre Motivation. Außerdem schätze sie die Gemeinschaft, die jeder Helfende erlebe, wenn erst zusammen gearbeitet und dann noch ein Bierchen getrunken und geklönt werde.
Herzlich beendete Lukas Miebach seine Laudatio: „Sie Leisten Kulturarbeit, Sozialarbeit, Trauerarbeit und Gemeinschaftsarbeit. Dafür ein aufrichtiges und tief empfundenes Dankeschön!“

