Weisheit mit Löffeln gefressenDer Magier aus Nümbrecht

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Bis  sich die Finger biegen: Der Löffel erweist sich auf dem Bild als unempfänglich für die mentale Beeinflussung durch Falco Spitz. In seiner Show  gibt es viel zu lachen.

  • Der Nümbrechter Mental-Magier Falco Spitz belustigt sein Publikum bei seinen Auftritten im ganzen Rheinland.
  • Dabei verbiegt sich auch gerne mal der Finger statt des Löffels. Derzeit arbeitet er an seinem vierten Programm, in dem es unter dem Arbeitstitel „Nimbus“ um alle Arten von Glaubensfragen geht.
  • Wir haben ihn besucht.

Nümbrecht-Gaderoth – Er schmückt sich mit dem Titel „Hellseher des Jahres 2023“ und nimmt die Zauberei auch sonst nicht so ernst. Am morgigen Samstag, 20 Uhr, hat Falco Spitz seine Premiere im Bergneustädter Schauspiel-Haus. Der Auftritt des Mental-Magiers ist ein Heimspiel. Denn der gebürtige Hannoveraner (46) mit dem bürgerlichen Namen Eike Völker lebt seit Oktober 2018 in Nümbrecht-Gaderoth.

Laut Ankündigung „bespitzelt“ er die Gedanken der Zuschauer, zaubert in „Spitzengeschwindigkeit“ und sagt „spitzfindig“ die Zukunft voraus. „Kopfnuss“ heißt sein Programm, das nicht nur magisch, sondern auch komisch sein will. Und nicht zuletzt informativ. Denn Spitz spricht darin über „Brainfood“, also über Nahrung, die die Hirntätigkeit fördert. Seine Zuhörer erfahren, wie sie künftig die Weisheit mit Löffeln fressen und ihr Hirnschmalz richtig würzen.

Gelernter Hotelkaufmann

Mit Essen kennt er sich aus. Nicht nur, weil er gern und gut kocht, sondern auch weil er lange als gelernter Hotelkaufmann im Gastgewerbe tätig war. Seit fünf Jahren macht Spitz nichts anderes als Zauberei, aber weil er häufig bei Dinnerabenden auftritt und dabei ohnehin oft über Kulinarisches plaudert, lag es nahe, das Thema ins Zentrum eines Bühnenprogramms zu stellen. So hat die Unterhaltung einen intellektuellen Mehr- und Nährwert, wird also zum „Infotainment“. Spitz folgt darin dem fernsehprominenten Kollegen Eckhard von Hirschhausen, der auch einst als Zauberer angefangen hat.

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Der Nümbrechter Mental-Magier Falco  Spitz füttert das Hirn.

Beim sechsjährigen Eike entfachte ein Kinderzauberkasten die Leidenschaft. Über Anzeigen in Lehrbüchern – Internet gab es damals noch nicht – wurde er mit Gleichgesinnten bekannt, die im „Magischen Zirkel von Deutschland“ (MZvD) organisiert sind. Nach mehreren Gastvorstellungen und einer Prüfung nahmen sie ihn Ende der 1980er Jahre in den Zirkel auf. Noch heute schätzt Spitz die vom MZvD organisierten Seminare und den Austausch mit Kollegen. In seiner Bielefelder Jugendzeit ist er mit zwei ostwestfälischen Magiern aufgetreten, die heute als „Ehrlich Brothers“ Stadien füllen.

Im ganzen Rheinland unterwegs

Auf Initiative seiner Freundin zog der Magier vor zwei Jahren mit ihr und den Hunden in die Nümbrechter Idylle. Ihm ist die gute Anbindung an Autobahn und Flughafen wichtig. Vor allem im Rheinland ist er auf Kindergeburtstagen, Firmenjubiläen und Goldhochzeiten unterwegs, mit seinem abendfüllenden Shows tritt er deutschlandweit auf. Weil er auch vor internationalem Publikum auftritt, erfand Eike Völker den leichter auszusprechenden Künstlernamen Falco Spitz. Derzeit arbeitet er an seinem vierten Programm, in dem es unter dem Arbeitstitel „Nimbus“ um alle Arten von Glaubensfragen geht.

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Einmal im Jahr organisiert Spitz das Magische Pfingsttreffen in Winterberg. Dort kommen die komischen Vögel der Szene zusammen. So wie Spitz selbst einer ist. Unter dem Namen „Ike Bailey“ ist er früher in der typisch düsteren Bühnenrolle des Hellsehers und Gedankenlesers aufgetreten. Bis ihm Freunde sagten, dass die schwarze Magie nicht zu ihm passt. So ersann er die Comedy-Magie. Bei aller Art von Zauberei gehe es um geschickte Ablenkung, sagt Falco Spitz. „Und wenn man lacht, setzt das Gehirn aus.“ Diesen Augenblick müsse er als Magier ausnutzen.

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